Auf diese Punkte sollten Sie acht geben

Wer sich weiterbilden will, sollte sich im Vorfeld entsprechend über Angebot und Nachfrage, Schulen und Seminare, eigene Stärken und Schwächen und vor allem über die persönlichen Ziele für eine Weiterbildung informieren. Nachstehend eine kleine Checkliste, die hilft sich mit wichtigen Fragen auseinander zu setzen.

Welches sind meine persönlichen Ziele – beruflich wie privat?

Möchten Sie sich mit der geplanten Weiterbildung stärker auf ein Fachgebiet konzentrieren, mehr mit Menschen arbeiten, oder vielleicht sogar eine Selbstanalyse durchführen lassen, um sich besser ins Team integrieren zu können?

Schreiben Sie sich Ihre Ziele und Wünsche auf, am besten nach Priorität. Ev. können Sie aus den Notizen sogar einen Zeitplan erarbeiten, wo kleine Ziele / Schritte definiert sind und natürlich auch das grosse Endziel der Weiterbildung.

Stärken und Schwächen aufschreiben

In der Regel ist man mit sich selbst zu hart in der Bewertung. Besonders wenn es darum geht, Stärken abzuschwächen und Schwächen zu verstärken. Darum wäre eine Fremdmeinung gut. Wenn Sie auf bisherige Mitarbeitergespräche, Stellenprofile bisheriger Arbeitgeber oder sogar Arbeitszeugnisse zugreifen können, haben Sie Material, das weiterhelfen kann.

Welche Fähigkeiten fehlen, um die angestrebten Ziele zu erreichen?

Nun kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen. Jetzt wäre es sinnvoll diese mit dem Weiterbildungsziel zu vergleichen oder auch das Berufsbild beizuziehen. Infos zu Berufsbildern geben zum Beispiel Berufskunde.com und Berufswahl.ch. Ebenso hilfreich kann der Vergleich mit dem Beschrieb der Weiterbildung einer Schule sein. Wo können Sie profitieren? Lohnt sich Aufwand und Ertrag. Gibt es unter Umständen ein andere Ausbildung, die Ihnen mehr nützen würde. In diesen Fragen kann ein Berufsberater oder Coach weiterhelfen.

Zeitaufwand für die berufsbegleitende Weiterbildung

Ein Seminar, Studiengang oder auch eine mehrjährige Aus- und Fortbildung brauchen Zeit. Am meisten profitieren Sie davon, wenn Sie sich genügend Zeit einplanen. Beachten Sie dabei die Angaben der jeweiligen Schulen / Akademie oder Institute. Wichtig: Planen Sie nicht nur Zeit für die Ausbildung ein, sondern bewusst auch für sich und Ihre Familie und Freunde. Geheimtipp: Sie lernen besser, wenn Sie Ihr soziales Umfeld weiterhin pflegen…

Unsicherheitsfaktoren

Die Finanzkrise hat es einmal mehr aufgezeigt, es gibt Unsicherheitsfaktoren – im Leben eines jeden Menschen. Kennen Sie Ihre? Haben Sie kleine Kinder, Familienmitglieder – auch ältere, die krank sind und viel Pflege beanspruchen? Möchten Sie demnächst eine Familie gründen? Das sind alles Fragen, die vor allem bei längeren Weiterbildungen geklärt werden müssen.

 

Welche Weiterbildung ist die richtige?

Eine Kurz-Checkliste

Damit Sie nicht einfach Seminare, Kurse, Studiengänge etc. besuchen und im Anschluss nicht vom Gelernten profitieren können, lohnt es sich eine Ausbildung / Weiterbildung gut vorzubereiten (Entscheidungsgrundlagen für eine Weiterbildung zu schaffen).

  1. Welche Begabungen und Interessen haben Sie? Wenn Sie unsicher sind, hilft Ihnen vielleicht ein Arbeitskollege, Freunde oder ein Vorgesetzter bei der Einschätzung. Selbstverständlich können Sie, wenn vorhanden, auch bisherige Mitarbeitergespräche, Zeugnisse, bereits besuchte Kurse etc. als Hilfe für die Einschätzung beiziehen. Lassen Sie sich hier ruhig Zeit. Es ist die Basis für Ihr weiteres Vorgehen.
  2. Welche von den aufgeführten Punkten sind Ihnen wichtig und welche können Sie jetzt schon einsetzen? Mit dieser Checkliste haben Sie ein wichtiges Instrument zur Hand. Zum einen kann Ihr Stellenbeschrieb angepasst werden zum andern wissen Sie nun bereits welche Grundrichtung Sie einschlagen möchten und wo noch Handlungsbedarf ist.
  3. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, erfahren Sie unter anderem bei Berufsverbänden. Ebenso können Ihnen Vorgesetzte oder Arbeitskollegen Tipps geben.
  4. Bevor Sie sich für eine Weiterbildung entscheiden, suchen Sie auch das Gespräch mit Ihrer Firma. Folgende Fragen müssten geklärt werden: Nützt diese Ausbildung Ihrer Firma? Haben Sie die Möglichkeit das gelernte Know-how einzusetzen? Zahlt die Firma einen Beitrag an die Unkosten? Erhalten Sie zusätzliche Freitage um lernen zu können? Müssen Sie sich für eine bestimmte Zeit bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber verpflichten? Können die Kosten in der Steuererklärung abgezogen werden?
  5. Bevor Sie sich für eine Schule entscheiden, sollten Sie sich über den Lehrgang erkundigen. Hat die Schule Referenzen? Welchen Ruf hat sie? Wie viele von den bisherigen Teilnehmern haben einen Abschluss? Wichtig: Hier geht es um die Zahl, wie viele die Weiterbildung «gestartet» haben und nicht wie viele von der Schule an die Prüfung «empfohlen» wurden. Diese Zahlen werden manchmal von den Schulen etwas verwirrend angegeben. Welche Unterstützung bietet die Schule? Welches Lernsystem hat sie? Stellen Sie diese Fragen ruhig. Seien Sie offen und direkt. Wer nichts zu verbergen und ein gutes Angebot hat, wird Ihnen gerne und fair Auskunft geben.
  6. Sie brauchen Zeit. Klar Ausbildung ist wichtig, aber Sie selbst sind noch wichtiger. Sie müssen in dieser herausfordernden Zeit auch an sich selbst denken. Familie und Beziehungen sind ein Lebenselixier. Lernen ist sehr wichtig, aber Erholung auch. Am besten gönnen Sie sich mindestens einen Tag Ruhe, zum Beispiel der Sonntag. Nur wenn Sie die Ruhezeiten Ihrem Körper gönnen, sind Sie auch wieder aufnahmefähig.
  7. Sie müssen in einer Ausbildung nicht alles wissen, aber Sie müssen wissen wo Sie die richtigen Infos holen können! Manchmal sind Hilfsmittel erlaubt. Dann konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Infos. Seien Sie aber in der ganzen Ausbildungszeit ehrlich zu sich selbst. Schlechte Noten sind in dieser Phase noch nicht schlimm (Gute Noten sind nur an der Prüfung wichtig). Dafür wissen Sie genau, welchen Stand Sie haben.
  8. Prüfungen sind halb so schlimm, wenn Sie in den Pausen nicht (!) mit den anderen über die bisherigen Prüfungsaufgaben sprechen. Das verunsichert nur.
  9. Auch nach Prüfungen und Ausbildungen können Sie nicht innert kurzer Zeit alles in der Firma verändern. Wichtig ist nun die Frage, wo Sie etwas von Ihrem neuen Wissen beitragen können. Auch hier kann Ihnen Ihr Vorgesetzter behilflich sein oder noch besser Sie selbst schlagen konstruktive Massnahmen vor.

Selbstverständlich ist die aufgeführte Liste nicht komplett und abhängig von der persönliche Situation. Es gibt Vorgesetzte, die nicht offen für neue Ideen und besser geschulte Mitarbeiter sind. Dann halten Sie am besten die Augen für eine andere Stelle offen… Wenn Sie unsicher sind und eine persönliche Betreuung wünschen, wenden Sie sich am besten in Fragen der Weiterbildung an einen Coach oder einen Berufsberater.

 

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Autor: GPI®-Coach, Andreas Räber

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Zürcher Oberland

Mehr über Andreas Räber erfahren Sie auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch und Andreas-Räber.ch

 

 

Checkliste für die Wahl des geeigneten Schulinstitutes

Die nachfolgende Checkliste soll Ihnen bei der Auswahl des Lerninstiutes helfen.

  • Ziele: Schreiben Sie sich Ihre wichtigsten Ziele auf, die Sie mit einem Lehrgang, Seminar, Kurs etc. erreichen möchten.
  • Abklären: Nun setzen Sie einen Brief auf, den Sie an die Schulen senden, die Ihren Lehrgang anbieten. Fragen Sie nach ob die von Ihnen definierten Schulziele auch wirklich abgedeckt werden. Verlangen Sie auch entsprechende Unterlagen zum Lehrgang. Unter Umständen kann der betreffende Berufsverband Empfehlungen für qualitativ gute Schulen abgeben.
  • Wertschätzung: Achten Sie darauf, wie schnell man Ihnen antwortet, wie man Ihnen antwortet und ob man auf Ihre Bedürfnisse eingeht. Schulen, die sich Zeit für Anfragen nehmen, die es auch verstehen Bedürfnisse zu spüren, sind schon mal empfehlenswert. Sie werden es schnell merken, wenn man Ihnen irgendein Seminar etwas verkaufen will, das nicht den gewünschten Lernstoff enthält. Zudem macht der Ton die Musik, aggressive Verkäufer am Telefon sind kein gutes Image einer Schule. Sie haben besseres verdient!
  • Abschätzen: Nehmen Sie sich Zeit zum Studium der Unterlagen / Webseiten. Was verspricht man Ihnen genau? Ist es realistisch? Sind Ihre Ziele identisch mit dem Versprochenen. Bedenken Sie, dass Sie viel Zeit und Geld investieren werden und vor allem, möchten Sie von dem Lernstoff, der Ausbildung ja auch profitieren können.
  • Check Termine und Machbarkeit: Schreiben Sie sich alle Schultermine und Bedingungen genau auf. Es gibt Schulen, die verlangen, dass ein gewisser Anteil des Schulstoffes bis zu einem bestimmten Termin durchgearbeit sein muss, um an den praktischen Schulungstagen teilnehmen zu können.
  • Kompetenzaustausch und Soziales: Welche Dozenten werden referieren? Haben die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen auch ausserhalb des Unterrichts an die Dozenten zu stellen. Gibt es ein Forum? Ist die Kommunikation unter den Teilnehmern und der Schule mit modernen Medien möglich oder muss man alles per Briefpost senden? Ist der Seminarort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar?
  • Diplom: Erhalten Sie am Schluss der Ausbildung ein anerkanntes Diplom und ist ein eidgenössischer Abschluss möglich?
  • Gefahren abklären: Je nach Branche ist Vorsicht mit den Zahlungen geboten. Leider ist es schon vorgekommen, dass die Teilnehmer am Seminarort erschienen sind und vor leeren Schulungsräumen stand, weil die Schule inzwischen Konkurs gegangen war.
  • Referenzen: Ganz wichtig sind die Referenzen einer Schule. Wie schon erwähnt lohnt sich eine Anfrage bei den Berufsverbänden. Auch das Gespräch mit dem Vorgesetzten oder im Freundeskreis kann sehr nützliche Infos über eine Schule zu Tage bringen.
  • Wachstumszone: Welche Teilnehmer den Lehrgang / Studiengang absolvieren, darauf haben Sie keinen Einfluss. Versuchen Sie in jedem Fall als Team zu arbeiten. Lehrer kritisieren wenn man die Aufgaben nicht gemacht hat oder alles hinterfragt, bringt nichts. Wenn Sie gemeinsam arbeiten, profitieren alle am meisten. Das sind Sie sich Wert!

 

Mehr Zeit in die Ausbildung investieren

  1. Mehr Themen: Dadurch dass diese Schulform über eine längere Zeit (mehrere Monate bis mehrere Jahre) durchgeführt wird, werden auch mehrere Themen intensiver behandelt.
  2. Mehr Wissen: Der Lernstoff und die Schulungsunterlagen in einem Studiengang sind umfangreich. Mehr Lernstoff bedeutet aber auch mehr Wissen, bzw. mehr Know-how.
  3. Mehr Soziales: Alle Teilnehmer lernen sich besser kennen als bei einem Seminar oder einem Kurs, da man sich mehrmals über eine längere Zeitspanne entweder an den Schulungstagen oder in Kleingruppen trifft.
  4. Bessere Chancen bei Bewerbungen: Dadurch dass der Studiengang / Lehrgang inhaltlich umfangreich ist, erhält er auch ein grösseres Gewicht als ein Kurs oder ein Seminar, bei einer allfälligen Bewerbung für einen neuen Job oder eine neue Berufsausrichtung.
  5. Grösserer Vorsprung: Mehr Lernstoff bedeutet auch mehr Möglichkeiten in der Praxis und damit im Endeffekt auch einen grösseren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
  6. Mehr Zeitaufwand: Um von einem Studengang / Lehrgang entsprechend profitieren zu können, lohnt es sich, sich gut vorzubereiten.

Checkliste Seminarvorbereitung für Lehrgangteilnehmer

  1. Vorbereiten: Was ist der Kursinhalt? Erkundigen Sie sich im Vorfeld genau, was der Lehrgang für Themen beinhaltet. Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie sich auch entsprechend vorbereiten. Nebenbei bemerkt, es steigert auch Ihre Motivation, wenn Sie wissen, von welchen Themen Sie profitieren können.
  2. Theorie und Praxis: Welche Fragen stellen sich im Zusammenhang mit dem Kursinhalt und Ihrer Stelle? Schreiben Sie sich auf und bringen diese im Verlaufe des Studiengangs zur Sprache.
  3. Sich absichern: Aus welchem Grund möchten oder müssen Sie den Lehrgang / Studiengang besuchen? Reden Sie offen mit Ihrem Vorgesetzen und lassen sich wichtige Abmachungen, die sich aufgrund des abgeschlossenen Studienganges auf Ihre Stelle auswirken, (z.B. Prokura, Anpassung des Stellenbeschriebes und natürlich auch vom Lohn etc.) schriftlich vor der Anmeldung von Ihrem Arbeitgeber bestätigen.
  4. Versteckte, persönliche Ziele: Was haben Sie für persönliche Ziele – an der jetzigen Arbeitsstelle und nach Abschluss des Lehrgangs (Stellenwechsel, Beförderung, mehr Lohn etc.?
  5. Umsetzung planen: Was möchten Sie in welchem Zeitraum umsetzen? Achtung, weniger ist mehr. Ein Studiengang / Lehrgang bietet eine Fülle an Infos. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Punkte, eventuell sogar in Absprache mit Ihrem Vorgesetzten. Und bitte vergessen Sie nicht, Schule und Praxis sind manchmal zwei verschiedene paar Schuhe. Es lässt sich nicht alles 1:1 umsetzen.
  6. Kompetenzen prüfen: Wer sind die Referenten, bzw. der Veranstalter? Nutzen Sie die Möglichkeit um Ihre gut vorbereitete Fragen zu stellen und von der Erfahrung des Dozenten zu profitieren.
  7. Nach Referenzen erkundigen: Gibt es von Studiengang auch entsprechende Referenzen, die sich detailliert zur Ausbildung äussern?

 

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