Berufswechsel angesagt? Menschen Begleiten als Neuorientierung?

«Jeder zweite Lehrling wechselt später den Beruf» berichtete das Echo der Zeit von Radio SRF in seiner Sendung «Mit Doppelqualifikationen zum Erfolg». Das sei nicht verwunderlich, denn auf gut 240 Lehren «können über 800 verschiedene Berufe in der Höheren Berufsbildung aufgebaut werden.» Berufswechsel – ein Thema nicht nur kurz nach der Lehre. Denn lernen tun wir bekanntlich ein Leben lang.

Dass wir in einer dynamischen (Berufs)Welt leben, haben wir längstens begriffen. Die Technologie trägt das Ihre dazu bei, dass kein Jahr, kein Monat, ja kein Tag mehr dem andern gleicht. Die Planung der eigenen Karriere ist kurzfristiger geworden, das heisst, eigentlich gar nicht mehr fix möglich. «Täglich grüsst das Murmeltier» ist Vergangenheit. Wiederholungen nehmen ab. Die vielfältigen Neuerungen in den Berufswelt haben Einfluss auf unsere Arbeitsabläufe. Das zehrt an unseren Ressourcen.

Was neu ist, muss zuerst er- und eingearbeitet werden. Muss sich einen Weg in unser Denken bahnen.

Es ist, wie sich einen Weg durch den Dschungel zu bahnen. Erst wenn wir ihn mehrmals gegangen sind, wird er mühelos begehbar, wird er zur lohnenden Kompetenz. Bis dahin liegt manchmal recht aufwändige Mehrarbeit vor uns. Es gilt, Altes loszulassen und sich immer wieder neu zu orientieren.

Berufswechsel zum eidg. Betrieblichen Mentor

Schmetterlinge sind eine Art Sinnbild für einen Berufswechsel: Sind sie aus ihrer bisherigen «Rolle» geschlüpft, werden sie zu einer neuen Kreatur und sehr «beflügelt» … ;-)

Denn es ist nie zu spät!

Der Österreicher Peter Cornerlius sang in den 1980er Jahren das Lied «Es ist nie zu spät, für einen neuen Weg». Ist es nicht so, dass wir uns für vieles oft zu alt fühlen? Grund dafür sind Zukunfts- und Existenzängste.

Erinnern Sie sich an Winston Churchill, den englischen Premier, der massgeblich zur Beendung des zweiten Weltkriegs beigetragen hatte? In Wikipedia lesen wir, dass Churchills politische Karriere 1930 beendet schien. Als einer der wenigen Politiker warnte er vor dem Nazi-Deutschland, fand damit aber kaum Gehör. Da er als Hitler-Kritiker bekannt war, erinnerte man sich auf einmal an ihn. Am 10. Mai 1940 übernahm er das Amt des Regierungschefs.

Mit seinen Reden stärkte er in den kritischen Monaten des Frühjahrs und Sommers 1940 den britischen Widerstandswillen. Aussenpolitisch hatte er massgeblichen Anteil am Zustandekommen der Anti-Hitler-Koalition zwischen Grossbritannien, den USA und der Sowjetunion, die schliesslich den Sieg über Deutschland und Japan errang.

Churchill war in vielen verschiedenen «Berufen» tätig: Innenminister, Erster Lord der Admiralität, Schatzkanzler, Kriegsberichterstatter, Schriftsteller und Publizist. Alle diese Tätigkeiten förderten sein Wissen und seine Kompetenzen.

Mit seinem speziellen Werdegang steht Churchill nicht alleine da. Und er signalisiert uns, dass Überzeugung und Flexibilität wichtige Grundsteine für eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung sind.

Berufswechsel dank Erwachsenenbildung

Möchten wir einen Berufswechsel vollziehen, geht es im Grund genommen auch um innere Überzeugungen und Flexibilität.

Ersteres treibt uns voran, um Neues zu wagen. Das zweite vergrössert unsere Chancen auf einen erfolgreichen Berufswechsel und damit auf einen neuen Job.

Auf den eigenen bisherigen Werdegang hinsehen lohnt sich. Manchmal gibt er uns Hinweise auf ein mögliches Berufsziel. Durch versteckte und nie bewusst wahrgenommene Kompetenzen. Das kann ein bisheriges Hobby sein oder ein Beruf, den wir schon länger beobachtet haben und der uns antreibt, uns darüber zu informieren.

Erwachsenenbildung ist nie fertig!

Lebenslanges Lernen fordert uns heraus, wachsam zu bleiben. Zu spüren was der Berufsmarkt will, wo Trends entstehen, unsere Chancen am grössten sind und wo wir mit unseren Stärken etwas beitragen können. Je älter wir werden, desto grösser wird unsere Erfahrung. Erfahrung ist immer individuell. Doch liefert sie wertvolle Impulse und ist die Türe für neue Lösungsansätze.

Wir hätten unserer Umwelt viel zu sagen

Das können wir, wenn wir hinhören, was unsere Umwelt, unsere Mitmenschen beschäftigt. Packt Sie die Vorstellung, hinzuhören und Menschen mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und gezielt zu fördern?

Der Berufsalltag bietet viele Herausforderungen, in denen sich Führungskräfte und Mitarbeiter nach einer professionellen Begleitung sehnen.

Keine fixfertigen Lösungen, sondern Impulse, wie man das eigene Potenzial noch besser nutzen kann. Beratung und Coaching als geschätzte Begleitung. Diese beiden Kernkompetenzen fasst der eidg. betriebliche Mentor zusammen.

Berufswechsel zum eidg. betrieblichen Mentor

Welche Kompetenzen hat ein betrieblicher Mentor? Mensch und Organisation stehen in seiner Tätigkeit im Fokus. Der Mentor unterstützt Einzelpersonen oder Organisationen bei  Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozessen. Er klärt Anliegen, Vorgeschichte und Rahmenbedingungen mit Kunden ab, bespricht Erwartungen, Ziele und Grenzen der Begleitung. Mentoren fördern die Selbsthilfe ihrer Kunden und unterstützen sie in der Planung und Umsetzung konkreter Handlungsansätze. Sie helfen, Ressourcen weiterzuentwickeln und/oder wirken bei der Lösung von Konflikten beratend mit. Betriebliche MentorInnen sind auch für das Marketing ihrer Begleitungsangebote zuständig und führen administrative Tätigkeiten wie Termin- und Budgetplanung aus. Zudem erstellen und verwalten sie die Begleitungsprotokolle.

Neu ist nicht gleich alles neu aufbauen

Sich auf einen Berufswechsel einzulassen, bedeutet nicht grundsätzlich, von vorne anzufangen. Sie bauen auf Erfahrungen und Kompetenzen auf. Ein Quereinstieg ermöglicht, diese in einer anderen Form und bei einer anderen Zielgruppe einzusetzen. Mit Ihren neu dazugelernten Kompetenzen als eidg. betrieblicher Mentor können Sie viel bewirken, indem Sie Festgefahrenes entlarven und Mitarbeiter oder Führungskräfte (neu) motivieren. Der Mensch im Fokus Ihrer neuen Tätigkeit gibt Beruf und Leben echten tiefen Sinn!