Berufswechsel angesagt? Menschen Begleiten als Neuorientierung?
«Jeder zweite Lehrling wechselt später den Beruf» berichtete das Echo der Zeit von Radio SRF in seiner Sendung «Mit Doppelqualifikationen zum Erfolg». Das sei nicht verwunderlich, denn auf gut 240 Lehren «können über 800 verschiedene Berufe in der Höheren Berufsbildung aufgebaut werden.» Berufswechsel – ein Thema das uns immer wieder beschäftigt. Egal ob wir 20, 30, 40 oder gar 50 Jahr alt sind. Nicht nur kurz nach der Lehre. Denn lernen tun wir bekanntlich ein Leben lang. Vom Mut sich Veränderungen zu stellen, auch wenn wir den Verlauf noch nicht kennen.
Die Themen im Überblick:
Mitten im gesicherten Berufsalltag anzuhalten, Abläufe oder Berufsinhalt zu hinterfragen, braucht Mut. Doch Neuorientierung fühlt sich am Anfang seltsam an. Alles, was uns fremd ist, fühlt sich unbekannt und seltsam an.
Neuorientierung fühlt sich wie ein Weg im Dschungel an – am Anfang …
Dass wir in einer dynamischen (Berufs)Welt leben, haben wir längstens begriffen. Die Technologie trägt das Ihre dazu bei, dass kein Jahr, kein Monat, ja kein Tag mehr dem andern gleicht. Die Planung der eigenen Karriere ist kurzfristiger geworden, das heisst, eigentlich gar nicht mehr fix möglich. «Täglich grüsst das Murmeltier» ist Vergangenheit. Wiederholungen nehmen ab. Die vielfältigen Neuerungen in den Berufswelt wie zum Beispiel die Künstliche Intelligenz (KI) haben Einfluss auf unsere Arbeitsabläufe. Das zehrt an unseren Ressourcen.
Was neu ist, muss zuerst er- und eingearbeitet werden. Muss sich einen Weg in unser Denken bahnen.
Es ist, wie sich einen Weg durch den Dschungel zu bahnen. Erst wenn wir ihn mehrmals gegangen sind, wird er mühelos begehbar, wird er zur lohnenden Kompetenz. Bis dahin liegt manchmal recht aufwändige Mehrarbeit vor uns. Es gilt, Altes loszulassen und sich immer wieder neu zu orientieren.
Denn es ist nie zu spät für einen neuen Weg!
Der Österreicher Peter Cornerlius sang in den 1980er Jahren das Lied «Es ist nie zu spät, für einen neuen Weg». Ist es nicht so, dass wir uns für vieles oft zu alt fühlen? Grund dafür sind Zukunfts- und Existenzängste.
Erinnern Sie sich an Winston Churchill, den englischen Premier, der massgeblich zur Beendung des zweiten Weltkriegs beigetragen hatte? In Wikipedia lesen wir, dass Churchills politische Karriere 1930 beendet schien. Als einer der wenigen Politiker warnte er vor dem Nazi-Deutschland, fand damit aber kaum Gehör. Da er als Hitler-Kritiker bekannt war, erinnerte man sich auf einmal an ihn. Am 10. Mai 1940 übernahm er das Amt des Regierungschefs.
Mit seinen Reden stärkte er in den kritischen Monaten des Frühjahrs und Sommers 1940 den britischen Widerstandswillen. Aussenpolitisch hatte er massgeblichen Anteil am Zustandekommen der Anti-Hitler-Koalition zwischen Grossbritannien, den USA und der Sowjetunion, die schliesslich den Sieg über Deutschland und Japan errang.
Churchill war in vielen verschiedenen «Berufen» tätig: Innenminister, Erster Lord der Admiralität, Schatzkanzler, Kriegsberichterstatter, Schriftsteller und Publizist. Alle diese Tätigkeiten förderten sein Wissen und seine Kompetenzen.
Mit seinem speziellen Werdegang steht Churchill nicht alleine da. Und er signalisiert uns, dass Überzeugung und Flexibilität wichtige Grundsteine für eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung sind.
Die eigene Berufung finden hängt nicht vom Alter und vom Zeitpunkt ab.
Berufswechsel dank Erwachsenenbildung
Möchten wir einen Berufswechsel vollziehen, geht es im Grund genommen auch um innere Überzeugungen und Flexibilität.
Ersteres treibt uns voran, um Neues zu wagen. Das zweite vergrössert unsere Chancen auf einen erfolgreichen Berufswechsel und damit auf einen neuen Job.
Auf den eigenen bisherigen Werdegang hinsehen lohnt sich. Manchmal gibt er uns Hinweise auf ein mögliches Berufsziel. Durch versteckte und nie bewusst wahrgenommene Kompetenzen. Das kann ein bisheriges Hobby sein oder ein Beruf, den wir schon länger beobachtet haben und der uns antreibt, uns darüber zu informieren.
Erwachsenenbildung ist nie fertig!
Lebenslanges Lernen fordert uns heraus, wachsam zu bleiben. Zu spüren was der Berufsmarkt will, wo Trends entstehen, unsere Chancen am grössten sind und wo wir mit unseren Stärken etwas beitragen können. Je älter wir werden, desto grösser wird unsere Erfahrung. Erfahrung ist immer individuell. Doch liefert sie wertvolle Impulse und ist die Türe für neue Lösungsansätze.
Wir hätten unserer Umwelt viel zu sagen
Das können wir, wenn wir hinhören, was unsere Umwelt, unsere Mitmenschen beschäftigt. Packt Sie die Vorstellung, hinzuhören und Menschen mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und gezielt zu fördern?
Der Berufsalltag bietet viele Herausforderungen, in denen sich Führungskräfte und Mitarbeiter nach einer professionellen Begleitung sehnen.
Keine fixfertigen Lösungen, sondern Impulse, wie man das eigene Potenzial noch besser nutzen kann.
Die eigenen Kompetenzen und Sichtweisen können sich und anderen Türen öffnen.
Neu ist nicht gleich alles neu aufbauen
Sich auf einen Berufswechsel einzulassen, bedeutet nicht grundsätzlich, von vorne anzufangen. Es ist wie natürliches Wachstum. Sie bauen auf Erfahrungen und Kompetenzen auf. Ein Quereinstieg ermöglicht, diese in einer anderen Form und bei einer anderen Zielgruppe einzusetzen. Mit Ihren neu dazugelernten Kompetenzen als eidg. betrieblicher Mentor können Sie viel bewirken, indem Sie Festgefahrenes entlarven und Mitarbeiter oder Führungskräfte (neu) motivieren. Der Mensch im Fokus Ihrer neuen Tätigkeit gibt Beruf und Leben echten tiefen Sinn!
Das müssen Sie wissen – Checkliste
Ein Berufswechsel planen ist nicht einfach. Es gibt gewisse Voraussetzungen, deren Sie sich bewusst sein müssen. Nachfolgend ein paar Tipps:
© ausbildung-tipps.ch, überarbeitet am 16.5.2025, Andreas Räber
Autor und redaktionelle Leitung ausbildung-tipps.ch
Andreas Räber ist Enneagramm-Coach/Trainer & GPI®-Coach / und fundierter Querdenker. Er ist Autor von zahlreichen Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten. Er ist Inhaber der Webplattformen ausbildung-tipps.ch, berufliche-neuorientierung.ch und coaching-persönlichkeitsentwicklung.ch. Er begleitet seit über 15 Jahren Menschen zu Themen wie berufliche Neuorientierung, Standortbestimmung, berufliche Selbstständigkeit wagen, Persönlichkeitsentwicklung etc. Mehr über Andreas Räber erfahren
Tipp: Wie ticke ich eigentlich?
Sich selbst entdecken mithilfe des Persönlichkeitsmodells Enneagramm
Das Enneagramm ist eine unheimlich spannende Sache. Denn es hat unheimlich viel Kraft! Sein Ziel ist Persönlichkeitsentwicklung und ein bewusster Umgang mit dem Leben. Eigene Denk- und Sichtweisen immer besser wahrnehmen und dementsprechend handeln. Mithilfe des Enneagramms wird nicht nur festgefahrenes Verhalten entlarvt, es gibt auch neue Wege zu entdecken. Das Enneagramm ist eines der ältesten und bewährtesten Persönlichkeitsmodelle. Sich und andere besser verstehen. Anders reagieren können mit dem Enneagramm.
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