Sozialpädagogik HF – Allgemeines zum Berufsbild

Wer Menschen aus einer Notlage heraushelfen möchte, besitzt dafür unterschiedliche Optionen. Eine von ihnen wird im Beruf der Sozialpädagogik gesehen: Die Beratung und die Betreuung solcher Personen, die den Lebensalltag nicht mehr alleine bestreiten können, gilt als wichtiger Dienst an der Gesellschaft.

Sozialpädagogik – was ist das eigentlich?

Nicht jeder Mensch kommt ohne Probleme durch das Leben: Krankheiten und Behinderungen, Schwierigkeiten beim Lernen in der Schule und der Ausbildung, mangelnde Sprachkenntnisse, begangene Straftaten, eine ausweglose finanzielle Lage und andere Gründe können den beruflichen wie privaten Alltag erheblich beeinflussen.

Die Sozialpädagogik setzt es sich zum Ziel, genau dort Hilfe zu leisten. Das kann etwa bei Personen notwendig sein, die in einem Kinder-, Alters- oder Pflegeheim untergebracht sind. Ebenso aber bei Insassen von Gefängnissen, die auf ein Leben in der Freiheit nach der Entlassung vorbereitet werden sollen. Häufig agieren Sozialpädagogen auch in Flüchtlings- und Asylheimen, wo sie den dortigen Bewohnern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Sozialpädagogen aus?

Wer die Sozialpädagogik studieren möchte, entscheidet sich für ein abwechslungsreiches Berufsleben, denn hier gleicht kein Tag dem anderen. Stets gilt es, den zu betreuenden Personen eine Hilfe zu sein.

  • Die Beratung ist dabei ebenso wichtig wie die Suche nach Lösungen.
  • Das offene Gespräch und die Fähigkeit zum Zuhören sind gerne gesehen.
  • So verbringt der Sozialpädagoge viel Zeit mit den ihm anvertrauten Menschen.
  • Nicht selten wird gemeinsam gekocht oder der Gang zu den Behörden gestaltet.
  • Auch eine Begleitung zu Arztbesuchen oder zum Einkaufen kann erforderlich sein.
  • Das Ziel besteht darin, den Betroffenen eine Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Stärken zu bieten, gleichzeitig aber Konflikte auszuräumen.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Sozialpädagogen aus?

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Sozialpädagogen aus?

Welche sonstigen Aufgaben müssen erfüllt werden?

Bei der Sozialpädagogik handelt es sich um eines jener Berufsfelder, in denen die Arbeit im Büro einen wesentlichen Teil des gesamten Jobs ausmacht. So müssen Kontakte zu Ämtern und Beratungsstellen, zu Anwälten und Schulen, zu Therapeuten oder klinischen Einrichtungen hergestellt werden, um der zu betreuenden Person zu helfen. Zuweilen wird aber auch die Zusammenführung von Familien oder die Suche nach einer Arbeitsstelle für den Betroffenen angestrebt. Natürlich muss über jede Entwicklung ein Vermerk in der entsprechenden Akte geführt werden. Das Ausfüllen von Dokumenten und Formularen, das Übersetzen von amtlichen Schriftstücken sowie die Beratung und die Begleitung bei juristischen Prozessen gehören also gleichfalls zum Aufgabenfeld der Sozialpädagogen.

Welche Eigenschaften sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Schulabsolventen, die ihre berufliche Zukunft in diesem Bereich sehen, müssen einerseits die Sozialpädagogik studieren. Andererseits ist es erforderlich, von Natur aus eine gute Menschenkenntnis und eine besondere Fähigkeit zur Kommunikation mitzubringen. Sozialpädagogen agieren zwar im Regelfall alleine, werden weitreichende Entscheidungen aber in einem Team treffen. Zudem sind kreative Lösungen erwünscht, um Wege aus mancher Krise aufzuzeigen. Sozialpädagogen scheuen sich nicht davor, mit schwierigen Charakteren zu arbeiten sowie ihre Mandanten in unsauberen oder sogar unhygienischen Lebensverhältnissen zu betreuen: Hier sind sie es, die für Verbesserungen sorgen müssen. Daneben ist es wichtig, für die zu betreuenden Personen ebenso schnelle wie effektive Hilfe anzubieten.

Sozialpädagogik studieren – wie gelingt das?

Die Sozialpädagogik wird in der Schweiz als gesetzlich anerkannter Beruf definiert, für den die Zugangsvoraussetzungen im Rahmen eines Studiums erlernt werden. Der Interessent hat hierbei die Möglichkeit, einen Studiengang zu wählen, der ganz seinen Vorkenntnissen entspricht. Verfügt er bereits über eine abgeschlossene Ausbildung zum Fachmann oder zur Fachfrau im Bereich der sozialen Betreuung, so verkürzt sich seine Studiendauer auf drei Jahre. Bewerber ohne eine derartige Qualifikation müssen dagegen das gesamte Lehrpensum absolvieren, das eine Dauer von vier Jahren umfasst. Eine Zeit, in der neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen des Berufes ein erheblicher Wert auf den Praxisbezug gelegt wird – so werden Studierende etwa in Beratungsgespräche einbezogen.

Sozialpädagogik – Hilfe zur Selbsthilfe

Sozialpädagogik - Hilfe zur Selbsthilfe

Sozialpädagogik HF oder FH: Wo liegt der Unterschied?

Interessenten für diesen Beruf können sich an unterschiedlichen Lehreinrichtungen für die Ausbildung bewerben.

  • Ist von der Sozialpädagogik HF die Rede, so findet das Studium an einer Höheren Fachschule statt.
  • Das Kürzel FH bezeichnet dagegen eine Fachhochschule.

Bei der Wahl sollte klug vorgegangen werden: Zwar streben beide Qualifikationen den Beruf des Sozialpädagogen an. Auf der Fachhochschule wird indes ein detaillierteres Wissen vermittelt, mit dem später weitere Spezialisierungen möglich sind.

Wer aber in der Beratung und Betreuung agieren und dabei direkt mit den Betroffenen zusammenarbeiten möchte, der strebt einen Abschluss in der Sozialpädagogik HF an – denn hier wird der Praxisbezug während der Ausbildung deutlich stärker gewichtet.

© Autorenteam – 13.10.2020 – Ausbildung-Tipps.ch

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