Teamcoaching: Ich und Du, (un)schlagbar!
Gemeinsam stark! Ein starkes Team gewinnt. Das lebt uns zum Beispiel in der deutschen Fussball-Bundesliga der FC Bayern oder aktuell auch Leverkusen eindrücklich vor. Sieg um Sieg. Was macht diese Stärke aus? Wie wird man unschlagbar?
Die Themen im Überblick:
Teamcoaching: Vom ich zum Wir
Team: Da gibt es noch andere
Eigentlich ist es klar, als Team ist man im Verbund unterwegs. Dabei kann man entweder zusammenhalten oder jeder kämpft für sich. Letzteres wird kaum grosse Reibungsflächen geben – zumindest nicht während des Spiels. Ist das wirklich das, was man unter einem erfolgreichen Team versteht?
Ich besuchte vor einiger Zeit eine Weiterbildung im Bereich Teamcoaching. Die Aufgabe war einfach: Wir stellten uns in zwei Reihen vis a vis auf und bekamen einen leichten Holzstab von etwa 3 Metern Länge. Diesen Stab wurde in die Mitte genommen und durfte nur auf den Fingerspitzen beider Zeigefinger gestützt, also nicht etwa gehalten werden.
Die Team-Aufgabe war, lediglich diesen Holzstab gemeinsam nach unten, bis etwa 10 cm über den Boden, zu senken. Dann durften wir loslassen.
Bedingung: Alle Zeigefinger mussten gleichzeitig in ständiger Berührung mit dem Stab sein, wir durften nicht loslassen. Easy.
Was passierte? Statt, dass wir gemeinsam langsam nach unten gingen, wurde der Stab immer mehr angehoben. Einige aus dem Team wollten den Stab spüren und merkten nicht, dass sie ihn so immer mehr anhoben. Es entstand eine rege Diskussion.
Jeder wusste, wie man es richtig machen muss. Schlussendlich konnte niemand diese Aufgabe erfüllen.
Das (un) steht für …
Ich arbeite als selbstständiger GPI®-und Enneagramm-Coach und Online-Marketing-Spezialist. Die geschilderte Aufgabe hat mich erleben lassen, wie mehr abhängig wir voneinander sind, als wir glauben.
Hätte man mir dies im Vorfeld gesagt, hätte ich es nicht recht glauben wollen. Diese Teamcoaching-Übung hat mir die Augen geöffnet. Darum gilt es auch, das (un) in der Klammer unseres Titels genauer anzusehen. Team heisst einander wahrnehmen. Trotz intensiver Diskussion ist es uns Teilnehmenden an dieser Weiterbildung nicht gelungen, diese einfache Aufgabe zu lösen. Der Trainer erklärte uns, dass dies nur mit intensiver Übung über eine längere Zeit möglich wäre.
Diese Übung ist ein Beispiel, wie Teamarbeit funktioniert. Sie verlangt ein genaues Abstimmen in Wort und Tat aller Beteiligten. Man muss sich unterordnen können.
Sich bewusst auf andere Spielregeln und andere Menschen einlassen.
Unabhängig von der Geschichte der Teilnehmer, derer Lebensstile, deren Aussehen und Eigenarten. Sich einlassen ist, wie den entscheidenden Pass vor dem Tor zu spielen. An einen Mitspieler, der vielleicht noch nicht gelernt hat, Tore zu schiessen. Der noch nicht bewundert wird. Aber er steht besser als ich … Die Chance, dass er ein Tor erzielt ist höher, als wenn ich den Torschuss versuche.
Team muss erlernt werden. Dazu braucht es unsere uneingeschränkte Bereitschaft.
Was ist ein Team?
Eine Ansammlung von Personen mit dem (hoffentlich) gleichen Ziel. Eine Ansammlung von bisherigen Werdegängen. Mit einzigartigen Geschichten, Sichtweisen und Interessen. Mit unbewussten Zielen. Mit anderen Voraussetzungen, was die Karriere betrifft. Anderen sozialen Umfeldern. Unterschiedlicher Bildung. Mit prägenden Lebensstilen. Mit offensichtlichen, verborgenen und einzigartigen Gedanken. Verschiedene Formen von Kommunikationen.
Teamcoaching ist die Kunst, all das so zu formen, dass man gemeinsam in die gleiche Richtung vorwärts geht und diese Vielseitigkeit erhalten bleiben darf!