Immer die gleichen Stolpersteine. Immer die gleichen Glaubenssätze. Z.B: «Ich genüge nicht.» Was können wir dagegen tun?
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Gleichwertigkeit – jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll
Konflikte sind unangenehm, gehören aber zum Menschsein. Sie sind der Anfang von teilweise langjährigen Streitfällen und leider auch Grund für zahlreiche Gerichtsverhandlungen. Ein Beispiel: Im Jahr 2009 gab es beim Bundesarbeitsgericht in Deutschland im Rechtsgebiet «Beendigung des Arbeitsverhältnisses» 579 neue Verfahren. Im Jahr 2012 waren es schon 762. Einfache Konflikte gehören zur Tagesordnung und sind, konstruktiv ausgetragen, eine Art Schulung für die Sozialkompetenz der betroffenen Parteien. Werden sie nicht geklärt, können sie zu einem langjährigen Konflikt ausarten.
Der erste Schritt der Konfliktbewältigung = 2 gleichwertige Partner
Gleichwertigkeit bedeutet, dass wie es der Ausdruck sagt, jeder Mensch ist gleich viel wert. Eine Begegnung zwischen Menschen, die sich gegenseitig bejahen und ihren einzigartigen Wert anerkennen, ist geprägt von Offenheit und Akzeptanz. Jeder kann seine eigene Meinung vertreten, ohne dass er vom anderen persönlich infrage gestellt wird oder dass man sich gleich verteidigen muss.Gelebte Gleichwertigkeit hilft, Konflikte fair auszutragen, fördert die soziale Gemeinschaft und widerspricht nicht den personellen Strukturen und Rangordnungen.
Alfred Adler fördert die Gleichwertigkeit
Die Gleichwertigkeit wurde vom Wiener Arzt Alfred Adler gelebt und gefördert. Adler ist der Begründer der Individualpsychologie, einer der drei klassischen Richtungen der Tiefenpsychologie. Er war Mitglied der Studiengruppe von Sigmund Freud. Im Laufe der Zeit entwickelte Alfred Adler seine eigenen Ansichten. Er gab seinem psychologischem System den Namen Individualpsychologie. Adler lehrte Mitmenschlichkeit und lebte sie auch. Er war ein Mann des einfachen Volkes und wollte eine sich an der Praxis orientierende Psychologie, die verstanden wurde.
Adler fand heraus, dass Menschen ein soziales Streben nach Gleichwertigkeit und Zugehörigkeit haben. Jeder Mensch möchte seinen Platz in der Gesellschaft haben und zum Wohl aller beitragen.
Gegenseitigen Respekt entgegenbringen und den vorhandenen Wert anerkennen bedeutet, einen Lebensstil zu leben, der zwar immer wieder geübt werden muss, aber mittel- und langfristig Menschen und deren Zusammenleben fördert – im privaten und im beruflichen Umfeld.
Autor: Andreas Räber, GPI-Coach
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