Als RAV-Berater helfen soziale Not einzugrenzen

«Arbeitslos» –
diese Einstufung kommt einer Verurteilung gleich und trifft einen Arbeitnehmer hart. Sind zudem weitere Familienangehörige von diesem Einkommen abhängig, entsteht für eine entlassene Familienfrau oder–vater ein unglaublicher Druck.

Eine Anstellung hat einen grossen Einfluss auf die Selbstwertgefühle.

Ohne Arbeitsstelle kommt meistens zu wenig Geld herein und ein Blick in die Zukunft verspricht je nach Alter oder Ausbildung nichts Gutes. «Sie sind über fünfzig!», diese Aussage hat ein Mann, der arbeitslos war, bei seiner Stellensuche oft gehört. Plötzlich gehörte er zum «alten Eisen». Es zählt nur noch die Leistung. Die oft gesuchte soziale Kompetenz und die jahrelange Erfahrung scheinen ab einer gewissen Anzahl Lenze keine Bedeutung mehr zu haben.

«Arbeitslos», der Gang zum RAV Berater ist Pflicht und kann eine unbestimmte Zeit das gefühlte «Abstellgleis» bedeuten.

Als RAV-Berater helfen soziale Not einzugrenzen

RAV-Berater: ergänzende Weiterbildung

Konfrontation mit Schicksalen

Als RAV Beraterin oder Berater wird man mit verschiedensten Menschen und deren Schicksale konfrontiert. Je nach Wirtschaftslage, Ausbildung, Branche und Kompetenzen, sind Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über längere Zeit arbeitslos und werden während dieser Zeit durch RAV-PersonalberaterInnen begleitet.

Seitens der Beraterinnen und Berater braucht es eine gesunde Portion Sozialkompetenz und Empathie.

Des Weiteren müssen sie sich von den Lebenssituationen der Ratsuchenden abgrenzen können. Sich abgrenzen können, ist in einem Job, der mit Schicksalsschlägen und grossen Emotionen verbunden ist, sehr wichtig. Das Ziel einer Beratung im RAV ist, in persönlichen Gesprächen gemeinsam eine berufliche Situationsanalyse zu erstellen, um die Grundlage für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu schaffen.

Oft gilt es auch, die bisherige Strategie kritisch zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen. Dabei helfen auch gezielte Weiterbildungskurse oder Beschäftigungsprogramme, die für den aktuellen Arbeitsmarkt qualifizieren (Quelle: Treffpunkt-Arbeit.ch).

Arbeitslose ermutigen ist «Pflicht»

Wie erwähnt, hat eine Stelle finden, mit dem eigenen Selbstwert zu tun. Hat man schnell einen «idealen» Job, steigt auch das Selbstvertrauen. Die Gefahr, dass ein Griff zu Suchtmitteln zur Frustbewältigung gemacht wird, steigt mit jeder Absage. Stellensuchende brauchen Ermutigung und müssen in ihrem Umfeld Menschen mit einer hohen fachlichen sozialen Kompetenz haben, um den Weg aus der Krise heraus zu finden und zu gehen.

Daher ist es enorm wichtig, dass RAV Beraterinnen und Berater ihre Sozialkompetenz schulen und weiterbilden.

Eine Möglichkeit bietet zum Beispiel ein Coaching-Studiengang. Das Besondere an Coaching: Der Ratsuchende wird ermutigt und findet im Gespräch mit dem Coach eigene gangbare Lösungen. Dieser Ansatz hilft auch das Selbstwertgefühl wieder zu steigern – für Stellensuchende ein sehr wichtiger Prozess.

© Ausbildung-Tipps.ch – überarbeitet am 9.3.2019

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich

Weitere Artikel auf Ausbildung-Tipps.ch: