Beruf oder Berufung oder beides?
Welcher Beruf, welcher Job passt zu mir? Arbeit, Bildung und Leben, diese drei Themen gehören zu den meistgesuchten im Internet. Arbeit und Bildung ermöglichen den Lebensunterhalt, während es beim Leben darum geht, dieses bestmöglich zu gestalten. In guten wie in schwierigen Tagen.
Doch einfach so einen Job zu erledigen und in einem Beruf tätig zu sein, wo die Erfüllung und die Akzeptanz fehlen, das geht auf die Dauer schief.
Wie finde ich heraus, welcher Berufe und welche Jobs zu mir passen?
«Leben ist das, was man daraus macht» lautet ein bekannter Spruch, der zwei Auswirkungen hat. Er motiviert oder demotiviert – je nachdem, wie wir ihn aufnehmen. Je nachdem, ob wir positiv oder eher negativ geprägte Menschen sind. Oder je nachdem, wie gross der aktuelle Druck in Sachen Berufswahl und Job im Moment ist. Aus positiver Sicht gesehen öffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten.
Vieles ist möglich. Vieles lässt sich entdecken.
Die Frage ist die, was letztendlich zu mir passt. Die vielleicht etwas provokative Antwort: All das, was ich mir zutraue, dort, wo ich mir selbst Türen offen lasse und sie nicht verschliesse. Ob sie offen sind oder geschlossen, das bestimmt unser interner «Firewall», auch Lebensstil genannt.
Lebensstil: Ich bin, was ich denke
«Glaube nicht alles, was du denkst» ist der Spruch, den meine Frau einmal auf einer Postkarte entdeckt hat. Dieser Satz soll uns helfen, die eigene Achtsamkeit zu steigern. Unsere Lebenssätze zu hinterfragen und kritisch zu durchleuchten. Innere Stimmen, die uns prägen. Definiert haben wir sie in unserer Kindheit und begleitet haben sie uns als Lebensstil. «Ich bin nichts wert», «Ich kann das nicht», «Ich muss gewinnen, muss immer recht haben» und viele andere Sätze. Wir können uns über- und wir können uns unterschätzen. Die Folge davon ist Stress. Weil wir uns zu viel oder zu wenig zutrauen. Weil wir uns falsch «platziert» haben.
Was kann ich und wo kann ich mich am besten damit einbringen?
«Was hinter dir ist und was vor dir ist, ist nichts im Vergleich zu dem, was in dir ist!» ist ein weiterer Spruch auf einer Postkarte (© artwork Studios).
Was in mir ist, macht mich aus. Wir leben es konkret aus. Als Kind haben wir so am meisten Aufmerksamkeit bekommen. Wenn wir mutig waren, schüchtern, aufmüpfig. Wenn wir genau oder kreativ gearbeitet haben. Doch wie findet man heraus, was in einem ist? Der Lebenstil prägt uns stark. Schauen wir genauer hin.
1. Möglichkeit – Externe Meinung durch einen Coach
«… was in dir ist» ist dasjenige, das ein Coachinggespräch aufdeckt. Stärken erkennen, Stärken fördern. Wissen, was uns einzigartig macht und wo Einbahnstrassen sind. Das kann der Umgang im Team sein (Teamplayer) oder wertvolle Sichtweisen. Ausdauer, Ausdrucksweise, Kommunikation. Die eigene Einzigartigkeit zu kennen, stärkt das Selbstvertrauen. Suchen Sie einen neuen Job, einen anderen Beruf, haben Sie dank einem Coachinggespräch erarbeitete Grundlagen, die Sie in Ihrer Bewerbung speziell herausheben dürfen. Fallen Sie auf!
2. Möglichkeit – die Selbstanalyse
Der Blick in unsere Vergangenheit zeigt a) Interessen, b) Wege und c) Wiederholungen auf. Was hatte uns speziell gefallen? Wo hatten wir am meisten Erfolg und warum? Welche Ausbildungen hatten wir aus welchen Gründen gewählt? In welchen Fällen sind wir gescheitert? Die Selbstanalyse ist zwar kostengünstig (da keine Kosten für einen Coach entstehen), kostet uns aber auch einen gewissen Teil an wichtiger Objektivität. In der Selbstanaylse steckt viel persönliche Bewertung mit drin. Die ist in der Regel härter als die Sicht externer Personen über uns. Die Selbstanalyse hilft uns ebenfalls, die Sensibiliät zu steigern. Zeigt Gefahren und Erfolge auf.
3. Möglichkeit – Das Team ergänzt uns
Wer als Kind gelernt hat, genau zu arbeiten, sollte sich in Jobangeboten oder Berufsbildern umsehen, wo genau dies gefragt ist. Ein möglicher Job wäre Buchhalter oder Controller. Wer viele Ideen hat, sie andenkt, gehört in einen kreativen Job. Der Buchhalter-Typ kommt vielleicht nicht so schnell vom Fleck, und ist auf Sicherheit bedacht. Für eine Buchhaltung ist diese Einstellung ideal! Fehlerhafte Buchhaltungen gehören mit zu den Gründen, warum Firmen Konkurs gehen. Der kreative Mitarbeiter kann sich vor lauter Ideen nicht mehr strukturieren. Seine Stärken ist das Andenken neuer Produktlösungen oder neuer visueller Webauftritte. Wir arbeiten in einem Team. Mit Menschen, die uns ergänzen und wir sie. Funktioniert diese Ergänzung, können wir unseren Job besser geniessen.
Endlich das tun, was ich möchte
Dieser Satz ist keine Seltenheit und wird in Coachings oft von Ratsuchenden aufgegriffen. Das tun, was ich möchte. Die obigen Möglichkeiten liefern wichtige Anhaltspunkte zu unseren heimlichen beruflichen «Liebschaften».
Warum sind diese Dinge wichtig? Weil sie unsere Motivation steigern!
Weil wir dann für unseren Arbeitgeber viel mehr und das sogar gerne leisten? Motivation als Antrieb hilft allen. Welcher Job, welcher Beruf passt zu mir? Derjenige, der am meisten mit Ihren Leidenschaften zu tun hat. Das darf sein!
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Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon
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