Berufsbild Sozialarbeiter

Ganz nahe beim Menschen und seinen Herausforderungen

Was macht eine Sozialarbeiterin, ein Sozialarbeiter genau? Unsere Gesellschaft hat und sich in vielen Bereichen weiterentwickeln. Leider kann nicht jeder Mensch mit dieser Entwicklung Schritt halten. Fehlende Weiterbildungen, Überforderung durch angestiegene Ansprüche etc., können zu Kündigungen führen. Dann braucht es manchmal die Unterstützung durch Sozialarbeiter*Innen. Dieses Berufsbild hier im Fokus inklusiv Checkliste für die Berufswahl, um Sozialarbeiter*In zu werden.

Die Themen in diesem Artikel:

Sozialarbeiter*in – professionell helfen mit Begleitung. Orientierungslosigkeit stoppen. Betroffene Menschen stärken

Sozialarbeiter*in - professionell helfen mit Begleitung

Begleitung mit viel Empathie

Ziel: Das Leben wieder auf die Reihe kriegen

Manchmal fallen Menschen zwischen neuen und strengeren Normen hindurch in die gefühlte Hoffnungslosigkeit.

Fehlende Orientierung, fehlende Kraft und fehlende Perspektiven sind die Folge. Dann braucht es fachliche Begleitung, zum Beispiel durch Sozialarbeiter.

Wir können uns vielleicht nicht vorstellen, wie es ist, ohne Kraft und Perspektive zu leben und nichts mehr auf die Reihe zu kriegen. Frust und Demotivation können unglaublich lähmen! Unterstützung in erschwerten Lebenssituationen, im Alltag und in der Freizeit, Begleitung am Aufbau sozialer Strukturen, Organisation beim Tagesablauf etc., diese Tätigkeiten könnte man als Schwerpunkte des Berufsbildes für Sozialarbeiter beschreiben.

Ziel: Betroffene sollen ihr Leben möglichst wieder selbstständig leben, selbstständig organisieren können.

Das Arbeitsumfeld – helfen aus Überzeugung

Sie gilt als eine der besten Methoden, um Menschen zu fördern. Die Hilfe zur Selbsthilfe. In Beratungsgesprächen wird die persönliche Entwicklung des Ratsuchenden gefördert. Das heisst, Betroffene werden unterstützt, selbst Lösungen zu finden. In Krisenzeiten ist das soziale Umfeld sehr wichtig. Insbesondere positive Beziehungen sollen gepflegt, aber auch neue aufgebaut werden.

Wenn jemand das Leben nicht mehr meistert, braucht er Begleitung und Beratung. Daher arbeiten Sozialarbeiter zum Beispiel bei Beratungsstellen, Vormundschaftsbehörden, Sozialdiensten, kirchlichen oder privaten Hilfswerken. Helfen aus Überzeugung könnte man als Motivationsfaktor nennen. Diese Einstellung braucht es, denn soziale Not trifft viele Menschen. Nicht nur solche aus anderen Kulturen.

Ratsuchende, Klienten – vielfältige Kulturen, vielfältige Themen

Sozialarbeiter beraten Einzelne, Familien oder Gruppen. Erwerbslose, Menschen mit psychischen Problemen, Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund, mit Behinderungen oder Suchmittelabhängige. Menschen, die viel Geduld, aber auch eine klare Linie brauchen. Ohne klare Linie, ohne Geduld und Verständnis ist es schwierig, aus einer Krise herauszufinden.

Sozialarbeiter beraten Einzelne, Familien oder Gruppen. Erwerbslose, Menschen mit psychischen Problemen, Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund, mit Behinderungen oder Suchmittelabhängige.

Sozialarbeiter*Innen beraten Einzelne, Familien oder Gruppen. Erwerbslose, Menschen mit psychischen Problemen, Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund, mit Behinderungen oder Suchmittelabhängige.

So helfen Sozialarbeiter*Innen

Wie ist es zu dieser Situation gekommen? Aus Fehlern soll man lernen. Daher wird mithilfe von Gesprächen und Dokumenten die Situation und das Umfeld des Ratsuchenden analysiert. Daraus ergeben sich Massnahmen. Auch hier unterstützt der Sozialarbeiter. Zum Beispiel bei der Beschaffung von Informationen und Hilfsmitteln oder bei der Abklärung von rechtlichen und finanziellen Ansprüchen.

Sozialarbeiter ist ein Beruf, der ganz nahe am menschlichen Geschehen ist.

Es kann durchaus sein, dass Ratsuchende auch beim Besuch auf Ämtern und vor Gericht von Sozialarbeitern begleitet werden.

Mittel- und langfristiger Aufbau sozialer und integrativer Strukturen

Aufbau von sozialen und integrativen Strukturen, wie zum Beispiel Treffpunkte für Jugendliche oder Asylsuchende, sind mittel- und langfristige Tätigkeiten im Sozialbereich. Stadtentwicklung, Nachbarschaftshilfe oder Suchtprävention sind Aufgabenfelder, die unterstreichen, wie vielfältig und spannend das Berufsbild des Sozialarbeiters sein kann.

Checkliste für die Berufswahl, um Sozialarbeiter*in zu werden

Vielleicht möchten Sie sich beruflich neu orientieren, einen Quereinstieg in die Sozialarbeit wagen. Vielleicht stehen Sie vor der Berufswahl. Sozialarbeit gehört zu den Berufen, die es immer brauchen wird. In diesem Beruf wird man aber auch mit gesellschaftlichen Veränderungen wie zum Beispiel eine höhere Arbeitslosenquote, Armut und Orientierungslosigkeit konfrontiert.

Hier ist eine Checkliste, die Ihnen bei der Berufswahl als Sozialarbeiter helfen kann:

Interesse und Empathie

Sozialarbeit ist ein Beruf, der viel Einfühlungsvermögen erfordert. Haben Sie ein ausgeprägtes Interesse an Menschen? Insbesondere daran, Menschen in Not zu begleiten?

Ausbildung

Welche Art von Ausbildung oder Studium benötigen Sie, um als Sozialarbeiter*In tätig zu sein? Verschiedene Bildungswege und -möglichkeiten gut abklären und die eigenen Qualifikationen gut überprüfen.

Belastbarkeit

Sozialarbeit kann emotional belastend sein, da Sie oft mit schwierigen Situationen und Menschen in Krisen arbeiten. Das bedeutet, dass Sie sich gut abgrenzen und mit Stress umgehen können.

Flexibilität

Not orientiert sich nicht an unseren persönlichen «Öffnungszeiten». Als Sozialarbeiter müssen Sie in der Lage sein, sich an verschiedene Arbeitsumgebungen und -bedingungen anzupassen. Sowohl Arbeitsort und Arbeitszeit können sehr flexibel sein. Sind Sie es auch?

Teamarbeit

An Schicksalsschlägen sind oft ganze Systeme beteiligt. Zur Begleitung und für den Umgang auch. Sozialarbeit beinhaltet oft die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften und Organisationen. Hier ist Durchsetzungsvermögen, aber auch Kritikfähigkeit angesagt.

Selbstreflexion

Wie gut kennen Sie sich selbst? Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Grundlage, um mit Stress umgehen zu können. Das eigene Limit und die Stärken kennen, verhindern und fördern. Es geht darum, kontinuierlich zu verstehen und zu wachsen.

Verantwortungsbewusstsein

Sozialarbeit beinhaltet helfen und zumuten. Verantwortung übernehmen und delegieren.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nicht nur die Gesellschaft verändert sich laufend, auch die Menschen. Deshalb ist regelmässige Weiterbildung ein absolutes Muss.

Die Wahl des Berufs als Sozialarbeiter*In erfordert fundierte Überlegungen und ein genaues Hinsehen bei den eigenen Fähigkeiten und Interessen. Diese Checkliste hilft Ihnen, sich selbst zu reflektieren und sich gut für die Aufgaben als Sozialarbeiter*In vorzubereiten.

© Ausbildung-Tipps.ch, 3.11.2014 – überarbeitet am 9.3.2019 und 05.10.2023

Andreas Räber, GPI®-Coach; Wetzikon

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich

Mehr über Andreas Räber erfahren Sie auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch und Andreas-Räber.ch

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