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Mit der Bildungsrendite soll der Erfolg von Stipendien, bzw. Aufwand und Ertrag im Bildungswesen gemessen werden.

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Doch reicht diese Rendite für eine aussagekräftige Beurteilung des Bildungserfolgs?

Im Interview der NZZ mit dem Bildungsökonom Ludger Wössmann («Ohne Anreize funktioniert es wohl nicht» – 6.7.2015) erklärt dieser den Sinn und Zweck einer Bildungsrendite und was sie bewirken soll. Der Bildungsökonom erwähnt drei Hauptziele:

  • Steht den Kosten, die durch Investitionen in die Ausbildung anfallen, ein entsprechend hoher Nutzen, etwa in Form eines höheren Gehalts gegenüber?
  • Wird durch entsprechende Steuereinnahmen und eingesparte Sozialleistungen genug eingenommen, um die Kosten des Bildungssystems wieder auszugleichen?
  • Profitieren durch die durch Hochqualifizierte geschaffenen Innovationen auch andere (Gemeinwohl)?

Quelle: nzz.ch -6.7.2015

Messungen, um einen Weg zu bestätigen

Bildungsrendite, so heisst der Massstab, um den Erfolg der Bildung zu messen. Wo investiert wird, machen Controllings Sinn. Und anvertraute Gelder, wie beispielsweise Steuern, müssen gezielt eingesetzt werden. Nämlich da, wo möglichst die gesamte Gesellschaft einen Nutzen davon hat. So kann geklärt werden, ob sich Hochschulen mittel- und langfristig lohnen. Ob Studienabgänger später zum wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz beitragen. Laut Wössmann haben Ärzte ihre Ausbildungskosten schnell wieder hereingeholt. Bildung ist ein wichtiger Faktor für Wohlstand und Sicherheit. Doch nicht jede Bildung rentiert. Wo Menschen trotz Studium den Beruf wechseln oder sich für eine Teilzeitarbeit entscheiden, ist die Rendite zu niedrig oder fällt ganz weg.

Aufwand und Ertrag anders interpretieren

Teilzeitarbeit ist dann möglich, wenn der der Lohn hoch genug ist. In diesem Fall übernimmt Herr Schweizer gerne auch mal die Mitverantwortung in der Familie und ermöglich so der Gemahlin, einen externen Job wahrnehmen zu können. Es gebe deutliche Hinweise darauf, dass sich ein reduziertes Pensum auf das Gehalt je Arbeitsstunde auswirke, sagt Ludger Wössmann im NZZ Interview. Die Ertragsrate bei Teilzeit arbeitenden Personen falle deutlich niedriger aus, im Vergleich zur Vollzeit. Wenn man Zahlen genauso vergleicht wie im NZZ Interview, bezogen auf eine Rendite, ist das aus meiner Sicht letztendlich etwas zu einseitig. Denn im Beispiel einer jungen Familie sind Faktoren da, die nicht zu unterschätzen sind.

Nicht nur Bildung schafft Lebensqualität

Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend wichtig. Da wird es in seiner Persönlichkeit geprägt. In dieser Zeit auch den teilzeitarbeitenden Vater mehr zu erleben bereichert das Familienleben und unterstützt die Erstentwicklung des Kindes. Zudem ermöglicht es den Müttern, den Anschluss an die Berufswelt nicht zu verlieren. All das fördert das Wohlbefinden aller beteiligten Personen. Wohlbefinden und ausgeglichene Persönlichkeiten sind enorm wichtig für eine stabile Wirtschaft. Kommt dazu, dass eine Teilzeitanstellung einen besseren Ausgleich (Hobby, Familie etc.) zur Leistungsgesellschaft ermöglicht. Wer ausgeglichen ist, arbeitet konzentrierter und ist vielleicht sogar produktiver als im Dauerdruck des Vollzeitpensums. Familie wird zum Team, Mitarbeiter bleiben motivierter. Zugegeben, das klingt erst mal sehr einfach. Aber einen Gedanken ist es wert. Einen Gedanken in Richtung Lebensqualität.

Lebensqualität ist zwar nicht konkret messbar, ihr Einfluss auf das Leistungsverhalten und die Qualität der geleisteten Arbeit darf jedoch nicht unterschätzt werden.

Autor: GPI®-Coach, Andreas Räber

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Zürcher Oberland

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