Stressbedingte Ausfälle wie Burnout kostet die Schweizer Wirtschaft 4,2 Mrd. Franken pro Jahr

«Nun brennen auch Schweizer Studenten aus» berichtet Swissinfo im gleichnamigen Artikel vom 20. Januar 2012. Die Diagnose Burnout sei bisher nur unter Erwerbstätigen bekannt gewesen. Gemäss Experten habe diese Krankheit nun auch Studenten erreicht. Laut den Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) kosten stressbedingte Ausfälle wie Burnout die Schweizer Wirtschaft 4,2 Mrd. Franken pro Jahr. Diese Zahl lässt aufhorchen. Mit 4,2 Mrd. Franken würden sich viele Präventivmassnahmen umsetzen lassen, mit wesentlich mehr Erfolg für alle Beteiligten.

«Natürliche Grenzen sind ein Schutz»

Uns sind natürliche Grenzen gegeben. Mit erhöhtem Arbeitsaufwand ist noch lange keine höhere und bessere Leistung garantiert, weiss Swiss-Coaching-Index.ch im Artikel «Burn-out: verbrennen, statt zu brennen» zu berichten. Es gelte, eigene und fremde Grenzen zu akzeptieren und Engagement und Tempo immer wieder daran anzupassen.

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Grenzen sind ein natürlicher Schutz.

Die Welt ist vielfältiger und schnelllebiger geworden und die Wirtschaft verlangt nach immer besseren Fachkräften. Mehr Möglichkeiten und mehr Herausforderungen mit der gleichen, natürlich begrenzten Kraft anzugehen, ist auf Dauer nicht möglich. Das spüren auch Studenten. «Sie sind sehr gut vorbereitet, sehr ambitioniert und zielorientiert, haben zugleich aber grössere Schwierigkeiten, mit Problemen fertig zu werden.» so Pfarrer Markus Anker gegenüber Swissinfo.ch.

Burnout: Bessere Planung, realistischere Ziele

Niemand kann auf Dauer Überdurchschnittliches leisten. Doch in vielen Berufen und Stellungen wird genau dies verlangt. Im Artikel von Swissinfo sehen Fachpsychologin Brigitta Schneider-Knell und Psychologe Sandro Vicini, Leiter der Beratungsstelle der Berner Hochschulen, in einer Schulung für Zeitmanagement eine Hilfe. So könnten sich die Studierenden besser organisieren. Dass in Sachen Zeitmanagement noch Potenzial vorhanden ist, ist unbestritten. Bessere Planung bedeutet weniger Stress. Es ist aber auch nötig, gesetzte Ziele und den Weg dorthin immer wieder auf deren Machbarkeit zu überprüfen.

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Im Klartext: Aus zu ehrgeizigen Zielen realistische machen und auch der Seele und dem Ich genügend Raum geben.

Gespräche mit ehemaligen Burnout Betroffenen zeigen, das Leben wäre auch stressfreier möglich gewesen und hätte so mehr Lebensinhalt ermöglicht – etwas, das man oft erst im Nachhinein erkennt.

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich

 

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Praxis Tipps:
  • Sich selbst wahrnehmen ist wichtig. Oftmals gehen zum Beispiel auch Burnout Symptome im Stress «unter». In diesem Fall kann das Feedback eines Angehörigen sehr wichtig sein und sollte ernst genommen werden.
  • Wir sind Weltmeister im Verdrängen. Nur bringt uns das nicht wirklich weiter. Im Gegenteil: Ehrlich währt auch hier am längsten.
  • Ehrgeiz ist gut, wenn die Schritte realistisch sind und immer wieder in einem gesunden Masse hinterfragt werden.

 

 

Präventiv verhindern

Die Anforderungen in der Wirtschaft, Familie und Beruf nehmen stetig zu. Wer nicht konsequent eine ausgewogene Work-Life-Balance lebt, läuft in Gefahr an einem Burnout zu erkranken. Oft sind es ehrgeizige Menschen, die oft ihre Überforderung zu spät bemerken oder es nur ungern zugeben wollen.

Mögliche Burnout–Symptome beachten

Burnout ist anfangs unscheinbar und ein schleichender Prozess. Für den nervlichen Zusammenbruch braucht es oft nur noch wenige Reize. Das frühzeitige Erkennen der entsprechenden Symptomatik, spezielle Risikofaktoren und das Entwickeln von persönlichen Behandlungskonzepten, helfen ein Burnout zu verhindern.

Mögliche Warnsignale in Stichworten:

  • Versagergefühle
  • Erschöpfungszustand
  • dauernde Lustlosigkeit, Gereiztheit
  • permanente Müdigkeit, zunehmende Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • innere Leere, Gleichgültigkeit, Apathie, fehlende Motivation

Mögliche Präventivmassnahmen:

  • Sich Zeit nehmen und sich entsprechend ausruhen.
  • Lernen, von der Arbeit bewusst abzuschalten.
  • Sport, Musik, Unterhaltung, Wellness, Hobbys – alles was das Leben abwechslungsreich macht und zur Entspannung dient, neu entdecken.

Der Tag, an dem die Zeit still steht

Wer unter Dauerstress steht, hat Mühe von den Anforderungen abzuschalten. Die dauerhafte Erreichbarkeit signalisiert: «Ich bin wichtig und unersetzlich.» Dies ist jedoch ein fataler Irrtum. Es geht darum, dass jeder Mitarbeiter bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und der betriebliche Ablauf auch funktioniert, wenn Verantwortungsträger mal nicht da sind. Ein Team definiert sich über das Miteinander und nicht über gegenseitige Abhängigkeiten, die als Machtinstrument missbraucht werden. Leistungsträger brauchen darum Mut, anderen zu vertrauen, Verantwortung zu übergeben.

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Sie können dies einüben, in dem sie Tage einzuführen, an denen sie bewusst nicht erreichbar sind.

Sich die nötige Entspannung gönnen – Tage, «an denen die Zeit für sie still steht». Ist der Vorgesetzte mal längere Zeit weg, kann er sich entspannen, weil er einen Mitarbeiterstab im Hintergrund weiss, der auch ohne ihn den «Laden schmeisst» …

Entscheidend wichtig ist, dass allfällige Burnout-Symptome sehr ernst genommen werden. Zudem empfiehlt sich, auf jeden Fall bei ersten Symptomen eine Fachperson beizuziehen.

Autor: GPI®-Coach, Andreas Räber

Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Zürcher Oberland

Mehr über Andreas Räber erfahren Sie auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch und Andreas-Räber.ch

 

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