Gärtnerlehre: Arbeitsplatz Natur pur
(Von Jasmin Taher) Der kleine Service für unsere einzigartige Natur. Mein Uropa war Gärtner, mein Opa war Gärtner, mein Onkel war Gärtner. Mein Cousin hat eine Gärtnerlehre absolviert, jedoch nie in diesem Beruf gearbeitet. Mein Bruder hat sich an einer Gärtnerlehre versucht, hatte jedoch nicht das nötige «Rückgrat», um die Ausbildung durchzustehen.
Ich meine damit, dass er bereits in jungen Jahren und trotz seines athletischen Körpers bei der Arbeit in der Gärtnerei an Rückenschmerzen litt und die Lehre deshalb aufgab. Nun ja, die Rückenschmerzen – so die Theorie meiner Mutter – hat er sich aber wohl eher beim Judo als beim Gärtnern geholt.
Nur die Harten kommen in den Garten
Der Spruch, der eigentlich aussagt, dass nur die «winterharten» Pflanzen im Garten gepflanzt werden sollten und die «weichen» Gewächse entsprechend im Haus gehalten werden sollten, kann auch auf den Berufsstand der Gärtner angewandt werden.
Gärtner dürfen – so wie ihre Pflanzen – jeden Tag draussen in der Natur sein.
Egal bei welchem Wetter. Gärtner bewegen sich viel, es ist eine körperlich anspruchsvolle und manchmal auch sehr anstrengende Arbeit.In der Ausbildung zum Gärtner lernt man viel über Bäume, Blumen und Sträucher. Man erfährt, wie man Blumen zum blühen und Rasen zum wachsen bringt.
Früh übt sich, wer ein Gärtner, eine Gärtnerin werden will.
Gärtner/in EBA
Die zweijährige Ausbildung zum Gärtner* EBA gliedert sich in zwei Fachrichtungen:
- Garten- und Landschaftsbau
- Pflanzenproduktion
Während der Ausbildung zum «Gärtner Garten- und Landschaftsbau» lernt man, wie man Gärten, Spielplätze, Sportanlagen oder Parks baut und pflegt. Hierfür erwirbt man auch das entsprechende Wissen, um Wege, Plätze, Treppen und Mauern zu bauen. Auch die Arbeit mit den entsprechenden Maschinen und Werkzeugen lernt man. Selbstverständlich lernt man auch viel über die Pflanzen selbst: Was brauchen die Pflanzen zum Leben und Blühen? An welchem Ort und auf welchem Boden gedeihen sie am besten?
In der Ausbildung zum «Gärtner Pflanzenproduktion» geht es um das Vermehren und Pflegen von Zier- und Nutzpflanzen in Gewächshäusern oder im Freien. Selbstverständlich stehen auch hier die Pflanzen und die Natur im Zentrum.
Gärtner/in EFZ
Die Ausbildung zum Gärtner EFZ dauert drei Jahre. Man kann sich für vier verschiedene Fachrichtungen entscheiden:
- Garten- und Landschaftsbau
- Baumschule
- Stauden
- Zierpflanzen
In der Ausbildung zum Gärtner EFZ der Fachrichtung «Garten- und Landschaftsbau» lernt man neben dem Bau und der Pflege von Grünanlagen und Gärten auch, wie man diese plant und erstellt. Die Ausbildung in der Fachrichtung «Baumschule» vermittelt das notwendige Wissen, das man für die Vermehrung und Kultivierung von Laub- und Nadelbäumen, Schling- und Heckenpflanzen, Obstbäumen und Rosen benötigt. Auszubildende der Fachrichtung «Stauden» lernen, wie man Stauden, wie Blütenstauden, Sumpf- und Wasserpflanzen, Gewürz- und Heilkräuter, Ziergräser und Farne, vermehrt und kultiviert. Das Hauptaugenmerk der Fachrichtung «Zierpflanzen» liegt auf der Produktion von Zier- und Nutzpflanzen für den Innen- und Aussenbereich.
Gemüsegärtner/in EFZ
In der dreijährigen Ausbildung zum Gemüsegärtner lernt man, wie man diverse Gemüse im Freiland und im Gewächshaus anbaut. Man lernt den ganzen Prozess der Gemüseproduktion von der Bodenbearbeitung über Aussaat, Pflege und Pflanzenschutz bis hin zu Ernte und Verkauf.
Beispiel Gärtnerlehre bei der GGZ Gartenbau Genossenschaft in Zürich
Ein Job mit guten Perspektiven
Über 55 % der Aufträge (Quelle Wikipedia; Zahlen 2011) der Aufträge für Garten- und Landschaftsbau kommen aus dem Bereich privater Hausgärten. Jedoch auch öffentliche Auftraggeber erteilen fast 20 % aller Aufträge. Knapp 80 % der Aufträge betrafen die Planung und Durchführung von neuen Anlagen, der Anteil der Pflege belief sich auf ca. 20 %.
Grosse Betriebe, wie die GGZ Gartenbau Genossenschaft Zürich, nehmen pro Jahr zwei bis drei neue Lernende für eine Landschaftsgärtnerlehre auf.
Gute Ausbildungsbetriebe haben sich nicht nur zufriedene Kunden auf die Fahne geschrieben, sondern legen auch grossen Wert auf nachhaltiges, umweltfreundliches Handeln.
Auch soziales Engagement verfolgt der Betrieb in Zürich und investiert deshalb gerne in die Entwicklung und Förderung der Mitarbeiter.