Berufsbild Gartenbau: Ein alter Beruf für neue Herausforderungen
Gärtner kümmern sich um Pflanzen, das weiss jedes Kind. Sie erfüllen die Bedingungen für gutes Wachstum, kennen sich mit Düngung und Schädlingsbekämpfung aus und verfügen über ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden. Doch das Berufsbild Gartenbau beinhaltet weit mehr als das! Heute sind Gartenbauer auch Designer, Architekten, Künstler und Handwerker zugleich und, in gewissem Sinne, auch Wissenschaftler.
Erst mal der Reihe nach. Wie wird man eigentlich Gartenbauer? Und was gehört alles zu diesem Beruf?
Berufsbild Gartenbau: Ein alter Beruf für neue Herausforderungen
Vier Fachrichtungen, eine Leidenschaft
Die Ausbildung zum Gartenbauer, eine 3-jährige Berufslehre, die zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis «Gärtner/in EFZ» führt, kennt vier Fachrichtungen: Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Stauden und Zierpflanzen. Die Absolventen verfügen über ein spezifisches Wissen und nutzen im Berufsalltag entsprechend spezialisierte Maschinen, Geräte und Werkzeuge. Ob sich jemand zum Fachspezialisten mausert oder doch eher Allrounder wird, das liegt beim Betrieb und den individuellen Vorlieben. Was Gärtner aller Richtungen jedoch gemeinsam haben, ist die enge Zusammenarbeit mit Kunden: Beratung und Begleitung sind zentrale Aufgaben in diesem Beruf.
Einzigartige Lösungen auf individuelle Bedürfnisse
Mancher Gartenbesitzer wünscht sich einen ganz besonderen, auf seine Bedürfnisse angepassten Garten – es fehlen jedoch das Wissen und die Erfahrung bei Planung und Umsetzung. Genau hier kommt der Gartenbau-Profi ins Spiel: Er setzt sich mit dem Kunden an einen Tisch und erfasst dessen Wünsche und Ideen. Nun ist es am Experten, diese planerisch umzusetzen, Pflanzen und Stauden auf dem Papier zu platzieren, Sonnen- und Schattenverhältnisse miteinzuberechnen und dabei jeweils alle Jahreszeiten im Blick zu behalten. Und letztendlich geht es dann um die praktische Umsetzung, draussen im Grün.
Raumnutzung mal anders gemacht: Der persönliche kleine Garten auf dem Balkon.
Raum gestalten – auch da, wo’s eng wird
Immer stärker sind Gartenbauer mit der zunehmenden Urbanisierung konfrontiert.
Der Platz wird eng in der Schweiz; es ist Kreativität gefragt unter Städteplanern und Gartenbau-Spezialisten.
Aus der Not heraus werden neue Räume für Grünflächen gesucht – und gefunden: Auf Dächern und Terrassen, vertikal, unkonventionell. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielseitig und auch die trostlosesten Platzverhältnisse können in lebendiges Grün verwandelt werden. Der Beruf des Gartenbauers ist ein alter, ein traditioneller und könnte brandaktueller dennoch nicht sein.
© Ausbildung-Tipps.ch – überarbeitet 18.9.2019
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon