Trends in der Schweizer Berufslandschaft
2018 wird ein spannendes Jahr für die Schweizer Wirtschaft. Herausforderungen für Unternehmen sind besonders die rasant voranschreitende Digitalisierung sowie ein Mangel an Fachkräften. Wie nie zuvor stehen die Zufriedenheit und Motivation der Arbeitnehmer im Fokus und sind ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens. In diesem Artikel werden die wichtigsten aktuellen Trends in der Schweizer Berufslandschaft aufgezeigt.
Problembürokratie in der Schweiz
Zweifelsohne bietet die besonders ausgeprägte Bürokratie im deutschen Sprachraum zahlreiche Vorteile: Prozesse sind klar strukturiert und nachvollziehbar. Vorgehensweisen unterliegen weniger persönlichen Geschmäckern und Launen, sondern einem klar durchdachten Regelwerk.
Die grössten Vorteile der Bürokratie gehen allerdings Hand in Hand mit den Nachteilen:
Papierkram, Akten und Formulare schränken das Denken und die Kreativität ein, wenn vor der Umsetzung einer Idee oder deren simplen Anmeldung erst ein bürokratischer Marathon vollführt werden muss. Problematisch wird Bürokratie, wenn aufgrund des administrativen Aufwands die eigentliche Arbeit nicht mehr ausreichend erledigt werden kann und Kunden oder Patienten darunter leiden.
In der Schweiz beklagen sich Berufstätige in letzter Zeit immer öfter über ein Übermass an Bürokratie. Eine Studie der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte sagt, dass Mediziner nur ein Drittel ihrer Arbeitszeit für die Patientenbetreuung aufwenden, der Rest wird von Dokumentationsarbeiten und administrativen Aufgaben eingenommen.
Der aktuelle Trend geht also hin zu mehr Bürokratie. Ausgebildete Fachkräfte erledigen vermehrt administrative Aufgaben, während die eigentliche Arbeit von weniger qualifizierten Arbeitern ausgeführt wird
Digitalisierung und Neue Achtsamkeit
Die Digitalisierung ist der wohl grösste Trend in der aktuellen Arbeitswelt. Doch wie bei jedem Trend, zeichnet sich auch hier ein deutlicher Gegentrend ab.
Immer mehr Nachrichten kämpfen um unsere Aufmerksamkeit. Der Ton wird immer schriller, die Aufmachung immer übertriebener. Die Nachrichten werden absichtlich so formuliert, um bei uns eine emotionale Reaktion hervorzurufen. Dadurch entstehen in den meisten Fällen Negativschlagzeilen, die in uns Entrüstung und Aufgebrachtheit hervorrufen sollen.
Die Verarbeitung dieser Nachrichtenflut ist nicht nur extrem anstrengend, auch entsteht so bei vielen der Eindruck, die Welt würde sich allgemein gesehen zum Schlechten wenden. Dies geht einher mit einem diffusen Gefühl von Unsicherheit.
Mittlerweile erkennen immer mehr Menschen die körperlichen und psychischen Belastungen, die die Digitalisierung mit sich bringt.
Als Gegentrend zur Digitalisierung könnte wohl die «Neue Achtsamkeit» bezeichnet werden.
Der Begriff der neuen Achtsamkeit beschreibt die Bewegung hin zum Ruhigen, Entschleunigten.
Mit ihr verbunden sind Dinge wie Meditation, das Lossagen von Sozialen Medien oder die Rückkehr zu einem mehr naturverbundenen Lebensstil.
Beschäftigungszuwachs und Fachkräftemangel
Trendforschern zufolge ist in der Schweiz 2018 ein Beschäftigungszuwachs zu erwarten, gleichzeitig jedoch ein Fachkräftemangel. Experten des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erwarten ein Wachstum des Bruttosozialprodukts um 2 Prozent. Besonders gefragt sind Management- und Verwaltungskompetenz, klassisch handwerkliche Tätigkeiten werden immer mehr technisiert und automatisiert.
Veränderungen im Führungsstil und dem Mitarbeiterverhalten
Autoritäre und hierarchische Führungsstrukturen gehören immer mehr der Vergangenheit an, stattdessen geschieht eine Entwicklung hin zu kooperativen, transparenten und wertorientierten Führungsstilen.
Durch den Fachkräftemangel wird es zudem für Unternehmen schwieriger, kompetente Mitarbeiter zu finden. Ist eine Fachkraft in Aussicht, hat diese meist mehrere attraktive Angebote vorliegen.
Unternehmen müssen ihre Strukturen so verändern, dass sie Fachkräfte rekrutieren und diese langfristig binden können. In dieser neuen, dynamischen Wirtschaft ist Agilität das entscheidende Erfolgskriterium.
Arbeitnehmer erwarten sich vom Arbeitgeber nicht nur eine angemessene Entlohnung, sondern auch mehr Freizeit und Work-Life-Balance. Unternehmen müssen dem nachkommen, um für Arbeitnehmer attraktiv zu bleiben. Viele Mitarbeiter streben ausserdem alternative Arbeitsmodelle und eine erhöhte Flexibilität – beispielsweise durch Job-Sharing oder die Arbeit im Home Office – an. Wie nie zuvor müssen sich Unternehmen nach den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter richten.
Der richtige Umgang mit den Veränderungen
Führungskräfte können diesen Veränderungen durch die Inanspruchnahme eines Coachings begegnen. Viele Führungskräfte von alteingesessenen Unternehmen tun sich besonders mit der Digitalisierung schwer. Junge Unternehmer, die zur Generation der Digital Natives gehören, wissen die digitalen Kanäle viel intuitiver und effektiver zu nutzen.
Durch ein spezielles Digitalisierungs-Coaching können sich Führungskräfte begleiten lassen und den effektiven Umgang mit den digitalen Medien lernen. Insbesondere bei Coachings in höheren Management- und Führungsebenen muss der Umgang mit Digitalisierung ein Schwerpunkt im Coaching sein.