Berufswahl Formenbauer: Prototypen und Funktionsmodelle

Sie stehen in der Berufswahl und suchen eine geeignete Lehrstelle? In diesem Beitrag stellen wir Ihnen kurz den Beruf des Formenbauers vor.  

Dinge wie, zum Beispiel ein Smartphone, müssen geplant und dann als einzelne oder ganze Teile, als Funktionsmuster oder Prototyp produziert werden. In dieser Entwicklungsphase geht es darum, das Produkt zu erfassen, allfällige Fehler zu entdecken und die Haptik (Tastsinn: Wie liegt es in der Hand?) zu testen. Erst nach diesen Tests erfolgt der Auftrag für Klein-, mittlere oder Gross-Mengen. Der eben geschilderte Ablauf zwischen der Idee und der definitiven Produktion eines Produkts ist das Arbeitsfeld eines Formenbauers.

Dinge wie, zum Beispiel ein Smartphone, müssen geplant und dann als einzelne oder ganze Teile, als Funktionsmuster oder Prototyp produziert werden.

Berufswahl Formenbauer: Prototypen und Funktionsmodelle

Dinge wie, zum Beispiel ein Smartphone, müssen geplant und dann als einzelne oder ganze Teile, als Funktionsmuster oder Prototyp produziert werden.

Maschinen- und Kunststoffindustrie, Medizinaltechnik, Fahrzeug- und Flugzeugbau

Formenbauer sind in den Bereichen Maschinen- und Kunststoffindustrie, in der Metallgiesserei und der Medizinaltechnik, im Fahrzeug- und Flugzeugbau oder im Produktdesign tätig. Sie stellen Modelle, Formen und Produktionswerkzeuge her, ausserdem Prototypen und Funktionsmodelle. Beispiele für die Arbeiten im Formenbau sind Spritzgussformen für die Kunststoffindustrie oder Giessereimodelle für die Metallbranche.

Für die Herstellung kennen Formenbauer/innen die computergesteuerten Herstellungstechniken, etwa die CNC-Verfahren. Sie beherrschen auch handwerkliche Fertigkeiten wie Sägen, Feilen, Bohren oder Drehen. Dazu benötigen sie ein umfangreiches Wissen über Materialien und deren Eigenschaften.

Der Umgang mit Maschinen erfordert sorgfältige Einhaltung von Sicherheitsstandards zum Schutz der Gesundheit. Ausserdem braucht der Formenbau-Fachmann Kenntnisse über gefährliche Stoffe und die Abfallentsorgung, setzt Werkstoffe und Energie nachhaltig ein und achtet auf die Einhaltung aller Vorschriften.

Ausbildung zum Formenbauer: die wichtigsten Daten

Auf der Grundlage der entsprechenden eidg. Verordnung aus dem Jahr 2009 ist die Ausbildung Formenbau Schweiz festgelegt:

  • Innert vier Jahren erlernen die Auszubildenden in einem Betrieb für Modell- oder Formenbau den praktischen Teil ihrer künftigen Arbeit.
  • Die schulische Bildung dazu erfolgt an 1½ Tagen pro Woche an der Berufsfachschule, wo berufsbezogene Fächer gelehrt werden.

    Inhalte sind hier der Unterrichtsbereich Formenbau oder die Mechanik: Technische Grundlagen, technisches Englisch, Werkstoff- und Fertigungstechnik, Maschinentechnik sowie Elektro- und Steuerungstechnik gehören zu den Themen der Lehrstunden.

  • Bereichsübergreifende Projekte festigen das erlernte Wissen und setzen es in Praxis um.
  • Überbetriebliche Kurse vermitteln manuelle Fertigungstechnik, konventionelle maschinelle Fertigung und die CAM-Bearbeitung.
  • Parallel kann bei guten Leistungen während der Grundausbildung die Berufsmaturitätsschule besucht und die Berufsmaturität erworben werden.

Voraussetzungen

Zu den Voraussetzungen für die Berufswahl Formenbau gehören neben dem Abschluss der Volksschule

  • ein vertieftes Interesse für Geometrie und Mathematik
  • sowie fürs technische Zeichnen,
  • ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen,
  • handwerkliches Talent und
  • technisches Verständnis,
  • die Fähigkeit zu analytischem Denken,
  • eine sorgfältige Arbeitsweise sowie
  • Geduld, Ausdauer und
  • eine rasche Auffassungsgabe.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer das eidgenössische Fähigkeitszeugnis «Formenbauer/in EFZ» erworben hat, dem stehen eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Die Berufsfachschulen bieten dazu Kurse an, ebenso SWISS FORM und weitere Fachverbände.

  • Mit der Absolvierung der Berufsprüfung (BP) darf sich das Fachpersonal künftig als Prozessfachmann/-frau mit eidgenössischem Fachausweis bezeichnen.

  • Die höhere Fachprüfung (HFP) führt zum Titel Industriemeister/in.

Auf den höheren Fachschulen werden Bildungsgänge als

  • diplomierte/r Techniker/in HF Maschinenbau oder als
  • als diplomierte/r Techniker/in HF Metallbau angeboten.

Die Fachhochschule verlassen Absolventen und Absolventinnen mit einem Bachelor,

  • zum Beispiel dem Bachelor of Arts (FH) in Produkt- und Industriedesign oder
  • dem Bachelor of Science in Maschinentechnik.

Formenbauer – ein Beruf mit Perspektiven

Formenbauer - ein Beruf mit Perspektiven

Formenbauer – ein Beruf mit Perspektiven

Perspektiven im Formenbau Schweiz

Die Betätigungsfelder für ausgelernte Absolventen sind aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte und Branchen sehr vielfältig. Je nach Spezialisierungsgebiet ergeben sich unterschiedliche Arbeitsfelder, etwa in der Konstruktion, in der CAD/CAM-Programmierung oder dem CAM-Fräsen.

Die Zukunftsaussichten für Fachkräfte sind erfreulich: Mit dieser Berufswahl entscheiden sich Auszubildende für eine breit gefächerte Ausbildung, die sie befähigt, mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten, komplexe Maschinen sicher zu bedienen und anspruchsvolle Aufgaben in der Produktion selbständig zu lösen.

© Autorenteam – 1.2.2021

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