Berufliche Neuorientierung über 50 – Deshalb ist ein Netzwerk Pflicht
Bei Menschen ab ca. 50 Jahren läuft die Jobvergabe oft nicht über klassische Bewerbungsprozesse, sondern über persönliche Kontakte und Empfehlungen. Wer sich mit über 50 beruflich neu orientieren möchte, erleichtert sich den Jobwechsel daher erheblich, wenn er über ein gut funktionierendes Netzwerk verfügt.
Im Folgenden möchte ich Ihnen einen umfassenden Ratgeber zur Hand geben, der Ihnen zeigt, wie Sie sich am besten ein berufliches Netzwerk aufbauen. Angefangen von den Orten, an denen Sie neue Kontakte knüpfen können über den Ausbau und die Pflege dieser Kontakte bis hin zur erfolgreichen Vollziehung der beruflichen Neuorientierung, sobald es soweit ist.
Menschen kennenlernen – aber wo?
Es stellt sich die Frage: Wo kann ich am besten Menschen kennenlernen, die für meine berufliche Laufbahn interessant sein könnten? Die Antwort: Fast überall. Klassische Beispiele sind Branchenmessen und -veranstaltungen. Doch auch online lassen sich prima Kontakte knüpfen, z.B. in Gruppen auf sozialen Netzwerken wie Facebook. LinkedIn oder Twitter.
Für die Ü50 Generation werden Kontakte, ein aktives Netzwerk, immer wichtiger, um zu einem neuen Job zu kommen.
Kontakte knüpfen auf Events
Vielen Menschen fällt das Netzwerken, besonders auf Events, allerdings nicht gerade leicht. Dabei ist es vielleicht gar nicht so schwer. Trauen Sie sich ruhig, den ersten Schritt zu gehen, sprechen Sie jemanden an, stellen Sie sich vor und leiten Sie mit ein paar freundlichen Worten ein Gespräch ein.
Plaudern Sie anfangs über unverbindliche Themen. Je länger das Gespräch voranschreitet, desto mehr können Sie auch in persönlichere Themen einsteigen, wie z.B. Hobbys und Leidenschaften abseits des Berufes.
Die meisten Menschen sind positiv überrascht, wenn sich jemand Unbekanntes für sie interessiert und lieben es, über ihre Leidenschaften zu sprechen.
Vergessen Sie nicht, am Ende des Gesprächs Kontaktinformationen auszutauschen. Natürlich nur, wenn das Gespräch auch auf gegenseitiger Sympathie beruht, auf keinen Fall sollte man etwas erzwingen.
Nachfassen und Kontakt etablieren
Nachdem Sie mit jemandem in Kontakt getreten sind, bauen Sie den Kontakt anfangs durch kleine, freundliche Gesten aus. Schreiben Sie nach dem ersten Kennenlernen eine kurze Nachricht, dass es Sie gefreut hat, denjenigen kennenzulernen.
Fügen Sie in die Nachricht auch eine persönliche Information mit ein, die die Kontaktperson an ein Detail aus ihrem Gespräch erinnert.
Falls Sie z.B. herausgefunden haben, dass die Person gerne eine bestimmte Musikrichtung hört, schicken Sie einen kurzen Link zu einem Song aus dem Genre, der auch ihnen gefällt.
Durch kleine Gesten wie diese bleiben Sie als äusserst sympathisch und aufmerksam im Gedächtnis – und er/sie wird für Sie zu einem wertvollen Kontakt, auf den Sie bei Gelegenheit zurückgreifen können.
Kontakte knüpfen in den sozialen Netzwerken
Mit dem Ausbau des Internets traten auch die sozialen Netzwerke in ihren verschiedenen Formen und Funktionsweisen ihren Siegeszug an. Facebook, LinkedIn und Co. haben mehrere Vorteile: Sie sehen Ihre Kontakte übersichtlich auf einer Plattform, können in Gruppen zu bestimmten Themen eine grosse Anzahl Gleichgesinnter kennenlernen und sich einfach über die Plattform vernetzen und in Kontakt bleiben.
Auch wenn die sozialen Netzwerke per Definition zum Knüpfen und Pflegen von Kontakten gemacht sind, nutzen die meisten Menschen nicht deren volles Potenzial aus.
Tipp: Öffentliche Sichtbarkeit auf sozialen Plattformen nutzen
Wie wäre es z.B. mit dem regelmässigen Verfassen und Posten von Inhalten, die für Menschen aus Ihrer Berufsgruppe relevant sind?
Diese öffentliche Sichtbarkeit ist sicher nicht jedermanns Sache. Die Vorteile sind jedoch immens: Sie können eine Vielzahl von Menschen gleichzeitig erreichen und sich als Meinungsführer in Ihrer Branche etablieren. Menschen, mit denen Sie in Kontakt treten möchten, sind bereits angewärmt durch Ihre ständige Präsenz und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ihre Nachrichten beantworten und Ihnen weiterhelfen, ist weitaus höher.
Fazit: Die sozialen Netzwerke sind eine perfekte Möglichkeit, zielgerichtet Menschen kennenzulernen und persönlich anzusprechen. Besonders für eher schüchterne Menschen, die nicht gerne auf Events gehen, bietet sich das Netzwerken auf den sozialen Medien an.
Praktische Tipps zur Kontaktpflege
Um Ihr Netzwerk professionell zu organisieren, sollten Sie eine Kontaktdatenbank mit Daten und Informationen zu Ihren Bekanntschaften erstellen. Dazu gehören z.B. der Name und die Telefonnummer, aber auch der Ort des Kennenlernens oder persönliche Details, auf die Sie sich bei einer späteren Kontaktaufnahme beziehen können.
Tipp: Verbinden Sie Ihre Kontaktdatenbank mit einem Kalender, in den Sie Feierlichkeiten Ihrer Kontakte wie Geburts- oder Hochzeitstage eintragen, und der Ihnen bei einem Ereignis eine automatische Erinnerung sendet. So können Sie Grüsse verschicken, im Gedächtnis des Empfängers bleiben und den Kontakt weiter ausbauen.
Berufliche Neuorientierung über 50 – So geht’s
Sie haben die Entscheidung getroffen, beruflich eine neue Richtung einzuschlagen. Sie haben bereits konkrete Vorstellungen und sind nun an dem Punkt, sich bei Arbeitgebern zu bewerben. Hier kommt die Magie eines funktionierenden Netzwerkes ins Spiel.
Berufliche Neuorientierung über 50 – Mit Spass an die Sache herangehen
Schlussendlich gilt es, auch mit einer gewissen Freude ans Netzwerken heranzugehen. Jeder Mensch hat eine interessante Geschichte zu erzählen und die Qualität der sozialen Kontakte trägt auch im Beruf zu einem grossen Teil zur Zufriedenheit bei.
Eine berufliche Neuorientierung über 50 ist für viele Menschen eine Herausforderung – doch eine, die man stemmen kann, wenn man sich um den Aufbau eines funktionierenden beruflichen Netzwerks kümmert. Am besten ab sofort.
Ich hoffe, dieser Ratgeber konnte Sie ermutigen und Ihnen einige praktische Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie Ihr persönliches berufliches Netzwerk aufbauen und pflegen können.