50 Plus – und nun? Wendezeit ernst nehmen, Leben bewusst gestalten.
In den 1960er Jahren betrachtete man den Ruhestand als Erholung vom harten Arbeitsleben. 30 Jahre später ging es darum, verpasste Möglichkeiten nach zu erleben. Heute wollen wir vital und aktiv sein. Die Planung der dritten Lebenshälfte ist angesagt!
Wir werden älter. Nahrungsergänzung, Fitness und Früherkennung von Krankheiten: Wir haben uns weiterentwickelt. Nicht zuletzt durch die Wissensverbreitung via Internet. Jeder kann sich informieren, wie andere gewisse Dinge erleben. Und sich eine eigene Meinung davon bilden.
Wissen und Forschung haben Vorteile. Zum Beispiel, dass wir durchschnittlich älter werden. In der Regel sind die Perspektiven für ein gesundes Leben nach der Pensionierung um einiges besser als früher.
Rückblick, Standortbestimmung, Aufräumen, Neugestaltung, Gesundheit
Das bisher Erlebte prägt unser Denken. Auch das über die Zukunft. Wie wird es weiter gehen? Planung für den dritten und vierten Lebensabschnitt bedeutet nicht nur, das Finanzielle geregelt zu haben. Es geht um mehr. Denn wer viel beschäftigt war und sich über den Beruf definiert hatte, kann nicht einfach nichts mehr tun. Und andere auch nicht. Strukturen sind auch nach der Pensionierung enorm wichtig. Lebensgestaltung und -planung sind zwingend, wenn auch der Inhalt und das Tempo sich verändern können.
Ressourcen der 50 Plus Generation
Wir sprechen von 5 Jahrzenten Lebenserfahrung! Die meisten von uns haben schon Umstrukturierungen nicht nur im Beruf, sondern auch in der Familie erlebt. Früher lief vieles gemächlicher und man hatte mehr Zeit, sich auf Veränderungen einzustellen. Wer bei der heutigen Dynamik und dem hohen Tempo nicht mithalten kann, wird schnell einmal überrollt. Das ist eine von vielen Herausforderungen, die die Generation 50 Plus zu bewältigen hat. Viel Lebenserfahrung = viele Hard- und Softskills. Erfahrung, die prägt und die man nutzen kann. Von der erfahrenen Geschäftsfrau / vom erfahrenen Vater zum Verbindungsmitglied zwischen Generationen werden. Oder in eine freiwillige Begleitung von pflegebedürftigen Senioren einsteigen und so Kompetenzen für das eigene Altwerden erwerben. Möglichkeiten gibt es mehr als genug.
Wie viele von den Ängsten haben sich wirklich bewahrheitet?
Mensch und Sorgen – das gehört irgendwie zusammen. Für Sicherheit muss gesorgt werden und der Wunsch nach einem möglichst unbekümmerten Leben darf durchaus sein. Laut dem Fachartikel: «Älterwerden ist bekanntlich gar nicht so einfach» (Aus «Wohlwissend 50+ Älterwerden neu erdenken» von Coachingplus.ch) bereuen viele 50Plus-Menschen, dass sie sich zu viele Sorgen gemacht hätten. Alt werden bedeutet auch, barmherziger zu werden. Wer über 3 Jahrzehnte laufend geleistet hat, darf es auch mal ruhiger nehmen.
Leben ist letztendlich ein Prozess in dem wir Neues entdecken dürfen und Bisheriges loszulassen müssen.
Wir haben schliesslich nur eines und das will so gut wie möglich gestaltet werden. Durch uns.
Der bekannte Psychotherapeut und Paarberater Jörg Willi schreibt in seinem Buch «Wendepunkte im Lebenslauf: Persönliche Entwicklung unter veränderten Umständen»: «Ziel ist es, aus dem Leben eine gute Geschichte zu machen». Unser einzigartiges Leben ist es ganz einfach Wert, dieses Ziel ständig zu verfolgen. Egal in welchem Alter wir sind.
© Ausbildung-Tipps.ch: überarbeitet am 22.11.2019 (ar)