Durchsetzungsvermögen
Die eigene Willenskraft aktivieren und berechtigte Forderungen durchsetzen
Wie soll ich das bloss schaffen? Jeder kennt solche Momente der Hilflosigkeit. Alles scheint gegen uns zu arbeiten, die Situation lässt uns kaum mehr Luft zum Atmen. Es fühlt sich an, als ob der Kampf bereits verloren ist. Doch das Gute ist: Man kann diesen Kampf beenden, ohne sich selbst aufzugeben. Im Gegenteil: Hier beginnt ein wichtiger Prozess, in dem das eigene Durchsetzungsvermögen gestärkt werden kann.
Wie geht das? Zunächst einmal mit dem Verstehen, dass Selbstbewusstsein mit dem eigenen Durchsetzungsvermögen in Zusammenhang steht.
Hürden abbauen um das Selbstbewusstsein zu stärken
Unser Durchsetzungsvermögen ist keine Charaktereigenschaft, die man hat oder nicht hat. Sie ist eher wie eine Batterie, die aufgeladen werden kann.
Mangelnder Schlaf, Überforderung, Verwirrung und negative Gefühlszustände hemmen das eigene Durchsetzungsvermögen.
Man weiss nicht mehr, wer man eigentlich ist und für was man sich einsetzen will. In diesem Strudel schwindet auch das Selbstbewusstsein. Im Gegenzug helfen Pausen, Meditation, zielfreie Momente der Musse und eine vertrauensvolle Atmosphäre, die Batterien wieder aufzuladen. Das Selbstbewusstsein ist gestärkt und damit auch der Mut dafür, sich für die eigenen Bedürfnisse einzusetzen.
Willenskraft nur noch da einsetzen, wo es sich wirklich lohnt
Wir alle wünschen uns eine beständige «Durchsetzungs-Batterie».
Ein Trick dafür ist das zielgerichtete, also nach Prioritäten geordnete, Durchsetzen von berechtigten Forderungen.
Denn nicht alle Forderungen sind für einen selbst gleich wichtig. Ein kurzes Innehalten zeigt: Mit einer gnädigen Grundhaltung kann man in einer weniger wichtigen Situationen gegenüber einer Arbeitskollegin auch mal ein Auge zudrücken. Die eigene Durchsetzungskraft wird in dieser Situation weniger strapaziert. Aber Achtung: Für dieses Vorgehen sollten die eigenen Prioritäten klar gesetzt sein. So kann beispielsweise eine Nachtschicht gerne zusätzlich übernommen werden, wohingegen das Wochenende strikt tabu ist.
Diese Kompromissbereitschaft ist wichtig für den Ausgleich zwischen eigenen Forderungen und sozialer Integrität.
Zu guter Letzt: wichtig ist das Aussprechen
Jeder hat seine eigenen Vorlieben und die dürfen geäussert werden, auch wenn sie nicht jedes Mal durchgesetzt werden können. Statt eigene Bedürfnisse und Wünsche runterzuschlucken und dadurch innerliche Aggressionen anzustauen, sollten Sie versuchen, mit einem gesunden selbstbewussten Auftreten, am besten mit ruhiger Stimme, Blickkontakt und gerade Körperhaltung das Anliegen vorzubringen.
Denn es ist besser, mit Stil auch einmal eine Enttäuschung einzustecken, als in Rage untergehen.
Misserfolge gehören zum Leben. Nur eine gesunde Willenskraft, die den Anderen auch respektiert, hilft, nachhaltig berechtigte Forderungen durchzusetzen.
Fokus Durchsetzungsvermögen: Tipps zum Reflektieren
Bleibt die Belastung bestehen?
Gleich was uns beschäftigt und was wir gerne verändern möchten, es lohnt sich zuerst ein paar mal darüber zu schlafen und wenn möglich eine Distanz zu schaffen. Distanz verhindert Betriebsblindheit. Vielleicht fallen uns so Handlungen oder Sichtweisen bei uns selbst auf, die wir angehen können.
Sachlich argumentieren
Besorgen Sie sich Fakten, die Sie nachvollziehbar, sachlich und mit einem kurzen Statement, platzieren können. Vielleicht können Sie im Vorfeld mit einem guten Freund oder Freundin oder mit einem Coach, üben und die Aussage nochmals reflektieren.
Manchmal braucht es Ausdauer
Manche Dinge brauchen Zeit, um verändert zu werden. Manchmal ist ganz einfach viel Geduld und Ausdauer angesagt. Thomas Alva Edison hat zu seinen Fehlern gesagt: «Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.» Edison war Erfinder. Ohne seine Ausdauer hätten wir vielleicht kein elektrisches Licht.
Nie den Blick auf das grosse Ganze verlieren
Auch Herausforderungen müssen priorisiert werden.
Der Ton macht die Musik
Die Art und Weise wie und wann etwas vorgebracht wird, hat einen grossen Einfluss darauf, ob man gehört wird.