Individualpsychologie: Gleichwertigkeit leben, Vorurteile ablegen

Konfliktpotenzial: Dem Vorurteil fehlt das gerechte Urteil. Hand aufs Herz: Wir fallen immer wieder rein. Wir verurteilen Menschen ohne ein fundiertes Hintergrundwissen – aufgrund ihres Äusseren und aufgrund unserer inneren Werte. Wir bringen uns somit selbst oft darum, zahlreiche Möglichkeiten anderen Denkens und anderer Lebensarten zu entdecken, bzw. sie zuzulassen. Mit unserem Denken legen wir Basis für Konflikte, können jedoch auch zu deren Lösung beitragen.

Konflikte gehören zum Leben. Sie fördern persönliche Entwicklung. Wenn wir in unserem Denken auch die Bereitschaft dazu haben, anders Denkende zu respektieren. Statt Recht haben zu wollen, nach einem gemeinsamen Weg zu suchen bereit sind.

Konfliktlösung: Gleichwertigkeit und gemeinsame Ziele

Die Biografie von Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie, zeigt, mit Gleichwertigkeit ist vieles möglich.

Individualpsychologie: Gleichwertigkeit leben, Vorurteile ablegen

Gleichwertigkeit als Chance für die Konfliktlösung

Individualität als Stärke einer Gemeinschaft.

«Es kommt nicht darauf an, was einer mitbringt, sondern darauf, was er daraus macht.» (Alfred Adler)

Die Berufswelt ist voller gut ausgebildeter Menschen, die viel wissen. Wissen vermitteln ist auch eines der ursprünglichen Ziele des Internets. Wissen ist das eine. Die Kunst, es gewinnbringend umzusetzen, ist das andere. Die Individualpsychologie von Alfred Adler relativiert gewisse Glaubenssätze. Sie deckt innere Saboteure auf («Ich bin nichts wert. Ich kann das nicht.») und führt zu gewinnbringenden Perspektiven und Möglichkeiten des Einzelnen. Individualität als Stärke einer Gemeinschaft. Menschen suchen nach Bestätigungsmöglichkeiten. Können sie das auf ihre Art und Weise tun, profitiert die ganze Gesellschaft von solch motivierten Mitarbeitern.

Der langjährige Coach und erfolgreiche Buchautor Urs R. Bärtschi schreibt in seinem Artikel «der individualpsychologische Experte», dass die Individualpsychologie eine Mut-Psychologie sei. Ermutigung lasse den Glauben an die eigenen Möglichkeiten wachsen und ermögliche, nachsichtiger mit eigenen Unzulänglichkeiten umzugehen.

Gleichwertigkeit leben

«Ich war schockiert, wie Dr. Adler, direkt und in einer einfachen Art und Weise, mit dem Kind und den Eltern die Beratung führte.»

Sigmund Freud hatte seine Art, wie er eine Beratung anging. «Dazu gehörten eine Fülle von Tests und eine 75 seitenlange Fallgeschichte, bevor auch nur mit dem Behandeln eines Kindes gestartet werden konnte.» Dies berichtet Carl Rogers (1902-1987), ein Schüler Alfred Adlers. Dem gegenüber stand Alfred Adler, der mit einer einfachen und direkten Art Eltern und Kind schnell in die Beratung einführte. Einer der wichtigsten Punkte, um eine Beratung voran zu treiben, ist Gleichwertigkeit zu leben. Dazu gehört gutes Zuhören und eine grosse Portion Empathie.

Teamentwicklung dank Offenlegung von Sichtweisen und Zielen

Achtsamkeit steigern dank Individualpsychologie

Achtsamkeit steigern dank Individualpsychologie

Dank besserer Achtsamkeit die Wahrnehmung steigern.

Wahrnehmen und anders handeln

«Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen eines anderen zu sehen, mit den Ohren eines anderen zu hören, mit dem Herzen eines anderen zu fühlen.»

Sich angenommen fühlen steigert das Vertrauen. Vertrauen öffnet. Ermöglicht einen fruchtbaren Boden für weitere konstruktive Schritte. Die Bereitschaft, sich auf eine gemeinsame Lösung einzulassen, wird realistischer. Statt Fremdbestimmung, mitgestalten können. Verantwortung übernehmen und sich auch sozial einbringen.

Die Individualpsychologie von Alfred Adler unterstützt nicht nur Eltern und Kinder. Denn vieles, was wir in der Kindheit erlebt haben, nehmen wir mit ins Erwachsenenleben. In unsere Beziehungen, in jegliche Teamarbeiten, in den Beruf, an den Arbeitsplatz.

Entdecken. (Anders) Handeln. Das ist dank gelebter Gleichwertigkeit auch später möglich!

Adlers Klientel: Zirkusartisten, Gaukler und Varietékünstler

Alfred Adler war Arzt und hatte seine Praxis nahe dem Wiener Prater. Das brachte ihm unter anderem Zirkusartisten, Gaukler und Varietékünstler als Klientel ein. Menschen von der Strasse, die seine Hilfe brauchten. Man kann davon ausgehen, dass genau dieses Klientel auch Einfluss auf seine Tätigkeit und Einsichten hatte. Zum Beispiel das konkrete Leben von Gleichwertigkeit. Oder seine Erkenntnis, dass Mensch Sein heisst, «sich minderwertig zu fühlen». Im Kreis der Psychoanalytischen Vereinigung, der auch Sigmund Freud angehörte, wurden Vorträge gehalten und ausgiebig diskutiert. Adler gehörte zu den einflussreichsten und aktivsten Vortragenden sowie Diskussionsteilnehmern.

Alfred Adler war es auch, der an den Wiener Volksschulen eine Erziehungsberatung gründete, die schon nach wenigen Jahren auf nahezu 30 Beratungsstellen anwuchs. Das Besondere an dieser Erziehungsberatung war: Von Beginn an waren sämtliche Familienmitglieder gleichzeitig gleichwertige Gesprächspartner. Zudem hat er die Aussprache mit den Eltern vor den Kindern bzw. das Gespräch mit den Kindern in Anwesenheit der Eltern durchgeführt.

Gleichwertigkeit ermöglicht, einen gemeinsamen Weg zu finden und hinterlässt keine Verlierer!

© Ausbildung-Tipps.ch – überarbeitet am 27.1.2020 (ar)

Autor: Andreas Räber, GPI®- und Enneagramm-Coach, Bäretswil, Wetzikon

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Andreas Räber, GPI®-Coach, Bäretswil, Wetzikon, Kanton Zürich