Sozialpädagogik – Hilfe für Familien

Sozialpädagogik: Menschen zur Selbstständigkeit begleiten. Sozialpädagogen sind Erzieher, die Familien und Menschen den selbstständigen Umgang in der Gesellschaft wieder beibringen.

Von der Hoffnungslosigkeit zur neue Selbstständigkeit. Nicht jeder Mensch kann problemlos am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben teilnehmen. Man muss die Regeln der Gesellschaft, in der man lebt, erst kennen und verstehen, um sich erfolgreich integrieren zu können; und man braucht ziemlich viel Wissen, um das Leben eigenständig bewältigen zu können. Dessen sind wir uns oft zu wenig bewusst!

Eigentlich ist es Aufgabe der Familie, dem Nachwuchs dieses Wissen zu vermitteln, damit die Kinder erfolgreich die Schule durchlaufen, eine Ausbildung absoliveren und in einem Beruf arbeiten können, der ein Leben ohne staatliche Unterstützung und als selbstständige Mitglieder der Gesellschaft ermöglicht.

Familien aus schwierigen sozialen Verhältnissen können dieser herausfordernden Aufgabe oft nicht gerecht werden.

Manchmal führen aber auch Krankheit oder Sucht dazu, dass Menschen Alltag und Freizeit nicht (mehr) eigenverantwortlich meistern können.

Sozialpädagogen arbeiten in Heimen, Wohngemeinschaften, Werkstätten, Tageseinrichtungen oder Beratungsstellen. Sie helfen den Menschen dabei, sich (wieder) ins soziale Umfeld zu integrieren.

Sozialpädagogik: Menschen auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten

Sozialpädagogik: Menschen auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten

Sozialpädagogik: Menschen auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten

Was muss ein Sozialpädagoge können?

Ein Sozialpädagoge sollte selbst eine hohe Sozialkompetenz mitbringen. Gute Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeiten sind Grundvoraussetzungen, um als Sozialpädagoge erfolgreich arbeiten zu können.

Sozialpädagogen sollten sich selbst auch gut reflektieren können. Sprich, sie müssen in der Lage sein, ihre Wirkung auf andere sowie ihr Handeln und dessen Konsequenzen, abschätzen zu können.

Diese Fähigkeit wird im Studium der Sozialpädagogik weiter geschult. Ein Sozialpädagoge muss ein gutes Gespür dafür haben, welche Anlagen und Voraussetzungen ein Klient bzw. eine Familie bereits mitbringt. Im Studium lernt er dann, welche Methoden angewandt werden können, damit der grösste Erfolg erzielt werden kann.

Praktische Erfahrung ist wichtig

Bei der Arbeit mit Menschen kommt es nicht nur auf theoretisches Wissen an. Es ist wichtig, dass die theoretischen Lerninhalte auch praktisch in authentischen Situationen geübt werden können.

Die Studierenden an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik in Zizers vertiefen das Gelernte in der berufspraktischen Ausbildung. Unter Supervision lernen sie in der Praxis, wie sie ihr theoretisches Wissen anwenden können.

Hierbei kann das Studium sowohl berufsintegriert – neben einer bis 75 %igen Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Institution – oder in Vollzeit absolviert werden. Vollzeitstudierende machen dann während der Ausbildung mindestens für zwölf Monate eines oder mehrere Ausbildungspraktika in Vollzeit.

Sozialarbeiter als Job Coach

In meinem Umfeld gibt es viele Menschen, die sich mit Sozialpädagogik und sozialer Arbeit befassen. Mein Mann ist Sozialarbeiter. Er arbeitet als Job Coach bei einem Unternehmen, das Langzeitarbeitslosen dabei hilft, sich wieder im beruflichen Alltag zu integrieren. Hierzu gehört es beispielsweise Gruppen zu unterrichten, um Regeln und Wissen zu vermitteln. Zu seiner Tätigkeit als «Aufsuchender Berater» gehört auch, Menschen, die sich unentschuldigt längere Zeit nicht in der Einrichtung – eigentlich müssen die Kunden sich dort täglich einfinden – blicken liessen, zu Hause zu besuchen.

Sozialpädagogen in der Herausforderung Mensch und Leben

Sozialpädagogik: Ausbildung zur Sozialpädagoging hf

Sozialpädagogen im freien Jugendstrafvollzug

Der Waldkindergarten meines Sohnes gehört übrigens zum Seehaus e. V. Dieser Verein betreibt bei uns eine Modelleinrichtung für straffällige Jugendliche. Hier wird der Jugendstrafvollzug in freier Form praktiziert:

Die Jugendlichen Straftäter zwischen 14 und 23 Jahren leben mit Hauseltern, die Soziale Arbeit oder -Sozialpädagogik studiert haben, sowie deren Kindern zusammen und erfahren so funktionierendes Familienleben. Ziel ist es, dass die Jugendlichen lernen, sich nach ihrer Haft als gesetzestreue Bürger in die Gesellschaft zu integrieren.

Autorin: Jasmin Taher

© Ausbildung-Tipps.ch: überarbeitet am 20.11.2019 ar

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